Voraussichtlich bis Freitag werden Streiks in mehreren ARD-Sendern zu Programmänderungen, Ausfällen und einem deutlich veränderten Erscheinungsbild von Radio- und TV-Sendungen auch im Ersten Programm führen. Der Grund für den erneuten Streik bei den großen ARD-Rundfunkanstalten ist ein bereits im siebten Monat nach Ende des vorhergehenden Tarifabschlusses immer noch andauernder Tarifkonflikt.
Auch zuletzt vom SWR, BR oder NDR unterbreitete Tarifangebote bleiben mit weniger als 5 Prozent Erhöhung auf zwei Jahre und in Verbindung mit einem dritten Laufzeitjahr weit unter einem Inflationsausgleich für die vergangenen zwei Jahre zurück und auch weit unter anderen aktuellen Tarifergebnissen oder auch dem beispielsweise für den Tarifbereich des Öffentlichen Dienstes gefundenen Tarifabschluss.
„Wir wollen faire Tariferhöhungen für Freie und Feste im Rundfunk, die tagtäglich unter schwierigen Arbeitsbedingungen das bestmögliche Programm für die Bürgerinnen und Bürger im Land liefern“, so Christoph Schmitz-Dethlefsen, der im ver.di-Bundesvorstand für Medien zuständig ist.
„Dabei ist der Öffentlich-rechtliche Rundfunk (ÖRR) im dualen Rundfunksystem eine wichtige Säule, die nicht durch Programmabbau, mangelnde Nachwuchskräfte und unangemessen niedrige Einkommensentwicklung bei den
Verhandlungen
Die nächsten Verhandlungsrunden finden im NDR am 16. Juli und beim SWR am 17. Juli statt.
In Zeiten von wachsenden demokratiefeindlichen Kräften ist der unsere Demokratie schützende und sie fördernde öffentlich-rechtliche Rundfunk nötiger denn je,“ erklärte Schmitz-Dethlefsen.
10,5 Prozent mehr bei Honoraren und Gehältern
Die letzten Angebote der ARD sehen konkret 4,71 Prozent Erhöhung von Honoraren und Gehältern ab Oktober 2024 in der ersten Laufzeitphase von 24 Monaten bis Ende 2025 vor. Beim SWR, NDR soll dann noch ein drittes Jahr 2026 folgen, in dem die Tariferhöhung 2,46 Prozent betragen soll, wenn bis dahin die Rundfunkabgabe auch tatsächlich um 59 Cent erhöht worden sein sollte. Anderenfalls soll die Tariferhöhung ausfallen. ver.di fordert eine Erhöhung um 10,5 Prozent bei Honoraren und Gehältern, mindestens jedoch 500 Euro Gehaltserhöhung bzw. 250 Euro mehr Vergütung für Auszubildende und Volontär*innen.
Mit Beginn des Streiks wird bereits über Ausfälle im Radioprogramm des BR berichtet. Weitere Ausfälle sind zu erwarten.
Der #Warnstreik beim #BR wirkt sich schon jetzt auf das Programm aus. Insgesamt sind bei den Streiks von @Rundfunk_verdi beim BR rund 5.000 Kolleg*innen zu Aktion aufgerufen. pic.twitter.com/8lRVIbHyHc
— M Online (@Mx3_Online) July 11, 2024
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