Podcast: Innovativer Lokaljournalismus

Pedienpodcast

M- Der Podcast

War Lokaljournalismus jemals ein tragfähiges Geschäftsmodell? Britta Gossel leitet unter anderem den Masterstudiengang „Sustainable Entrepreneurship and social innovation“ an der privaten Hochschule Eberswalde und erklärt im neuen M-Podcast, welche Innovationen notwendig sind, wenn es nicht mehr möglich ist, (lokal)journalistische Produkte einfach so zu verkaufen.

Innovation dürfe im Fall von Lokaljournalismus nicht nur heißen, einfach technologische Neuerungen einzusetzen. Etwas müsse schon die Prozesse der Erstellung „fundamental in eine neue Richtung“ treiben, sowohl technologisch als auch mit Hilfe von sozialen Prozessen, so Gossel.

Die Professorin kritisiert eingeschränkte Rollenverständnisse, Ressourcenknappheit, fehlende technologische und unternehmerische Kompetenzen sowie eine fragmentierte Förderlandschaft. So bleiben die Finanzierungsprobleme zentral: die Werbeeinnahmen sinken, die Reichweite reicht oft nicht mehr, und die Zahlungsbereitschaft der Nutzer ist fraglich. Social Media wird zwar als Kanal genutzt, doch allein durch Social Media zu innovieren, sieht Gössel kritisch, da dadurch Abhängigkeiten zu Plattformen entstehen. Gleichzeitig gebe es auch bei staatlicher Förderung immer Einmischung.

Gossel plädiert dafür, nicht die Berichterstattung selbst in Frage zu stellen, sondern die Wege der Erreichbarkeit unterschiedlicher Zielgruppen zu prüfen: Wer werde abgehängt, wer wirklich erreicht? KI biete Potenzial als Werkzeug, werfe aber Fragen zu Genauigkeit und Jobsicherheit auf. Das ganze Gespräch findet sich hier.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von SoundCloud. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Freie unter Honorar-Druck

Die prekären Arbeitsverhältnisse im Journalismus sind schon lange bekannt. Besonders trifft es aber freie Journalist*innen, deren Honorare sogar noch weiter sinken. Das hat auch Auswirkungen auf die Art des journalistischen Arbeitens.
mehr »

Anti-SLAPP-Gesetz ungenügend

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di kritisiert das von der Bundesregierung beschlossene Anti-SLAPP-Gesetz. Es beschränke den Schutz vor Einschüchterungsklagen nur auf grenzüberschreitende Fälle. Damit bleibe ein Großteil der realen Bedrohungslagen für Journalist*innen in Deutschland unberücksichtigt.
mehr »

Die Newsfluencer kommen

In Deutschland vertraut eine Mehrheit der Menschen beim Nachrichtenkonsum in der digitalen Welt noch immer mehrheitlich auf klassische Medien. Das ist eine Erkenntnis aus einer im Oktober 2025 veröffentlichten Studie des Reuters Institute. Die britische Denkfabrik wollte herausbekommen, wie Menschen sich im Netz informieren. Dafür sind Personen in 24 Ländern befragt worden.
mehr »

Trumps digitaler Medienpranger

Donald Trump verfolgt mit seinen Attacken auf Medien und Journalist*innen drei Hauptziele: Ablenkung von eigenen Verfehlungen, Bindung seiner rechten Unterstützer*innen und Selbstbereicherung. Große Medienkonzerne unterstützen ihn, um eigene Profitinteressen zu fördern. Das Resultat ist eine Bedrohung von Pressefreiheit und Demokratie.
mehr »