Kirsten Liese

Sweet Sixteen

Man muss schon in armen Verhältnissen und ohne Perspektiven aufgewachsen sein wie der 15-jährige Liam (Martin Crompston), um sich nichts Schöneres vorstellen zu können, als in einem Wohnwagen zu leben. Umso bitterer, wenn sich selbst ein derart bescheidenes Glück nicht auf legale Weise verwirklichen lässt.
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Göttliche Intervention

Ein Beitrag zur unaufhörlichen Gewaltspirale im Nahen Osten war längst überfällig. Fast täglich sprengen sich palästinensische Selbstmordattentäter in die Luft, startet die israelische Armee militärische Offensiven in den Autonomiegebieten. Angesichts des harten Vorgehens des israelischen Regierungschefs Ariel Scharon herrscht in den besetzten Gebieten Ohnmacht und Angst. Wie gut, dass sich dieses Stoffes ein Regisseur angenommen hat, der weder im Verdacht des Antisemitismus steht, noch die Opfer des palästinensischen Volks heroisiert.
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Realsatire pur

Towards Tolerance: Das Motto der 53. Berlinale war in aller Munde. Und tatsächlich werden die jüngsten Berliner Filmfestspiele Geschichte schreiben, weil sie in einer angespannten weltpolitischen Lage ein Forum für politische Diskussionen und letztlich für ein kollektives Nein gegen einen Irak-Krieg schufen.
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Gefangenschaft hinter Klostermauern

Auf die Existenz der irischen sogenannten "Magdalenen"-Heime wurde hierzulande kaum jemand aufmerksam. Eigentlich hätten Menschenrechtsorganisationen, Psychologen und Feministinnen gegen diese katholischen Anstalten für angeblich sündhafte Frauen protestieren müssen. Das ist seltsamerweise nicht passiert.
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Traut sich keiner, Tacheles zu reden?

Es ist schon seltsam. Da kommt ein Film ins Kino, der breite Angriffsflächen bietet, und kein Rezensent setzt sich kontrovers mit ihm auseinander. Niemand stört sich moralisch daran, dass Pedro Almodóvar einen Mann, der eine bewusstlose Frau vergewaltigt, als positiven warmherzigen Charakter zeichnet, und echte Tiere vor laufender Kamera für Stierkampfszenen foltert und tötet. Alle erachten „Sprich mit ihr“ für „ein großes Meisterwerk“, sind gar voll des Lobes für die darin enthaltenen Tabubrüche. Mangelt es an Sensibilität, hat der Film eine so gute Lobby, oder traut sich schlichtweg keiner, Tacheles zu reden? Wie meine Umfrage unter Filmkritikern ergab, ist das Problem…
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