DuMont – Ein Verleger sieht rot

Als in der „Frankfurter Rundschau“ am 8. August ein Artikel mit der Überschrift „Blütenweiße Personalakte – DuMont feuerte altgedienten Stadt-Anzeiger Redakteur“ erschien, soll die Stimmung im Hause DuMont auf den Nullpunkt gesunken sein. Schließlich kratzte der Inhalt des Artikels heftig am Image eines Verlegers, dessen Blatt (zumindest) bisher für liberal gehalten wurde. Schließlich beschrieb er den Rauswurf des Kollegen Schergel und die Umstände ausführlich.Da muß Neven DuMont rot gesehen haben. Er kündigte einen Vertrag, mit dem der „Stadt-Anzeiger“ an einem Auslandskorrespondenten-Pool beteiligt ist, der auch von der „Frankfurter Rundschau“ mitgetragen wird.Das Nachsehen sollten die „Frankfurter Rundschau“ und die Korrespondenten haben. Nur mit einem Kniefall gelang es der „Rundschau“, Neven DuMont zu bewegen, weiter den Korrespondenten-Pool zu tragen. So durfte der Verlag DuMont Schauberg am 5. September unter der Überschrift „Gegendarstellung“ einen Meinungsartikel in der „Frankfurter Rundschau“ veröffentlichen. Der sogenannte Redaktionsbeauftragte des Verlages, Reinhard Munkes, zeichnet in der „Gegendarstellung“ unter anderem für folgenden Satz: „Der Kölner Verlag wirft seinem ehemaligen Mitarbeiter vor, gegen journalistische Grundsätze verstoßen zu haben, in dem er im „Kölner Stadt-Anzeiger“ Vorwürfe veröffentlichte, ohne ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen.“ Mit dem Beitrag seien die Leser vor dem Kauf der DuMont Reisebücher gewarnt worden, heißt es weiter. Daß diese Warnung im Artikel gar nicht zu finden ist, stört dabei offenbar nicht.

 

Weitere aktuelle Beiträge

Rechte Influencerinnen im Netz

Rechtextremismus und rechte Parolen verbinden viele Menschen automatisch mit testosterongesteuerten weißen Männern. Diese Zielgruppe füttert AfD-Politiker Maximilian Krah mit simplen Parolen wie: „Echte Männer sind rechts.“ Das kommt an bei Menschen, die im Laufe der Zeit irgendwann beim „Gestern“ stecken geblieben sind. Inzwischen verfangen solche rechten Klischees auch bei Frauen. Vor allem im Internet.
mehr »

KI macht Druck auf Suchmaschinen

Die Künstliche Intelligenz frisst den Traffic: Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) meldet massive Einbrüche bei der Suchmaschinen-Nutzung aufgrund von Chatbots bei Google oder ChatGBT. Weil viele Nutzer*innen sich mit den Zusammenfassungen von KI zufrieden geben, klicken sie nicht mehr weiter zu den Websites, von denen die Informationen bezogen werden.
mehr »

Sicher ist sicher: Eigene Adressen sperren

Journalist*innen sind in den vergangenen Jahren vermehrt zum Ziel rechter Angriffe geworden. Die Zahl tätlicher Übergriffe erreichte 2024 einen Rekordwert, so eine aktuelle Studie des Europäischen Zentrums für Presse- und Medienfreiheit (ECPMF) in Leipzig. Die Autoren benennen die extreme Rechte als strukturell größte Bedrohung für die Pressefreiheit. Einschüchterungen oder sogar körperliche Übergriffe geschehen mitunter direkt an der eigenen Haustür. Den damit verbundenen Eingriff in das Privatleben empfinden Betroffene als besonders belastend.
mehr »

ARD schützt ihre Inhalte vor KI

Die ARD hat ihren Umgang mit Anbietern von KI geändert. Seit Ende Mai dürfen Unternehmen wie etwa Open AI, Perplexity oder Google (Gemini) Inhalte aus den Online-Angeboten der ARD nicht mehr nutzen, um damit ihre KI-Systeme zu trainieren. Das bestätigte der Senderverbund auf Nachfrage. Die ARD hat nun in ihre Webseiten einen sogenannten maschinenlesbaren Nutzungsvorbehalt technisch eingebaut. Damit wird KI-Crawlern signalisiert, dass sie die Inhalte dieser Angebote nicht verwenden dürfen.
mehr »