Gute Gewinnbeteiligung

Presseversorgung weiter an der Spitze des Versicherungsmarktes

Die Versicherten der Presse-Versorgung erhalten im laufenden Jahr eine Gewinnbeteiligung von 4,6 Prozent. Damit ist die Verzinsung zwar etwas niedriger als in den drei vorhergehenden Jahren, als es jeweils 4,8 Prozent gab. Sie liegt aber weiterhin an der Spitze des deutschen Versicherungsmarktes, wo Lebensversicherungen im Durchschnitt mit 4,0 Prozent verzinst werden.

Durch die Verzinsung erhöhen sich die den einzelnen Verträgen gutgeschriebenen Gewinnanteile. Zusätzlich erhalten die Versicherten am Ende der Vertragslaufzeit einen Schlussgewinnanteil und werden an den auf ihren Vertrag entfallenden Bewertungsreserven beteiligt. Die Gesamtverzinsung wird 2011 somit bei 5,2 Prozent liegen und kann sich je nach Entwicklung der Bewertungsreserven noch erhöhen.
Die Beitragseinnahmen der Presseversorgung 2010 erreichten den Rekordwert von 311,5 Millionen Euro. Zum Anstieg um 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr trugen vor allem Einmalbeiträge bei, die meist aus der Ablaufleistung von Kapitalversicherungen stammen. Sie werden in der Regel für sofort beginnende Rentenverträge eingezahlt. Als Leistungen an die Versicherten wurden 308,4 Millionen Euro gezahlt. Der Kapitalstock der Presseversorgung wuchs im letzten Jahr um 3,2 Prozent auf einen Wert von erstmals mehr als fünf Milliarden Euro. Unter dem Strich wurde ein Überschuss von 100 Millionen erzielt. Die Zahl der Versicherungsverträge ist mit 157.312 praktisch konstant mit den Vorjahren. Die Zahl der aus tarifvertraglichen Regelungen resultierenden „obligatorischen Versicherungen“ war erneut rückläufig. Die Anzahl der versicherten Redakteurinnen und Redakteure bei Tageszeitungen, Zeitschriften und Agenturen sank auf 21.965. Das sind 651 weniger als im Vorjahr. Den stärksten Rückgang gibt es bei Zeitschriftenredakteuren, deren Versichertenzahl in einem Jahr vom 6.164 um fast sechs Prozent auf 5.812 gesunken ist. Hier macht sich immer deutlicher bemerkbar, dass massiv tariflich gesicherte Arbeitsverhältnisse abgebaut und der Tarifvertrag über die Altersversorgung für Zeitschriftenredakteure nicht allgemeinverbindlich ist.
Das Ausmaß des Beschäftigungsrückgangs in den Redaktionen wird mit Blick auf die Zahlen des Jahres 2001 deutlich: Damals waren noch 25.208 Redakteurinnen und Redakteure versichert. Seitdem wurden über 3.200 tariflich gesicherte Arbeitsplätze in den Redaktionen abgebaut, ein Minus von fast dreizehn Prozent. Die dju-Vertreter haben diese Entwicklung in der Verwaltungsratssitzung der Presse-Versorgung in Stuttgart scharf kritisiert.
Der Beirat der Versorgungskasse fasste den Beschluss, die Renten aus der Versorgungskasse der Presseversorgung mit Wirkung ab 1. Januar 2012 um 2,0 Prozent zu erhöhen.

Manfred Moos,
Mitglied im Verwaltungsrat der Presseversorgung

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Freie unter Honorar-Druck

Die prekären Arbeitsverhältnisse im Journalismus sind schon lange bekannt. Besonders trifft es aber freie Journalist*innen, deren Honorare sogar noch weiter sinken. Das hat auch Auswirkungen auf die Art des journalistischen Arbeitens.
mehr »

Anti-SLAPP-Gesetz ungenügend

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di kritisiert das von der Bundesregierung beschlossene Anti-SLAPP-Gesetz. Es beschränke den Schutz vor Einschüchterungsklagen nur auf grenzüberschreitende Fälle. Damit bleibe ein Großteil der realen Bedrohungslagen für Journalist*innen in Deutschland unberücksichtigt.
mehr »

Inhalte brauchen Moderation

Theresa Lehmann ist Tiktok-Expertin bei der Amadeu Antonio Stiftung. Sie leitete das Modellprojekt pre:bunk, das zum Ziel hatte, Jugendliche mit Videoformaten zu Desinformation auf TikTok zu sensibilisieren. Mit M sprach sie über Regulierung, Verbote und Gefahren von Social Media.
mehr »

dju warnt: Angriffe auf Journalist*innen nehmen zu


mehr »