Gutes Ergebnis bei der VG Wort für 2018

Bild: Pixabay

Mit Einnahmen von 217,91 Millionen Euro (2017: 292,65 Millionen Euro) aus der Wahrnehmung von Urheberrechten hat die Verwertungsgesellschaft Wort 2018 wieder ein „sehr gutes Ergebnis“ erzielt. Da außerdem Rückstellungen in Höhe von insgesamt etwa 170 Millionen Euro weitestgehend aufgelöst und ausgeschüttet werden, können die rund 246.000 wahrnehmungsberechtigten Autoren*innen bei der Hauptausschüttung im Juni also wiederum mit einem kleinen Geldsegen rechnen.

Bereits im Dezember 2018 waren, wie berichtet, rund 70 Millionen Euro aus zurückgeflossenen Verlagsanteilen von VG Wort an die Autorinnen und Autoren verteilt worden. Wegen der Problematik der Verlegerbeteiligung waren auch Einnahmen für PCs für die Jahre 2008 bis 2013 in Höhe von 58,28 Millionen Euro zunächst zurückgestellt worden, die nun in das Ergebnis 2018 eingeflossen sind.

Wie aus dem Geschäftsbericht der VG Wort hervorgeht, ist weiterhin die Geräte-, und Speichermedienvergütung der wichtigste Einnahmebereich. Die Vergütung für die Vervielfältigung von Textwerken (Reprografievergütung) ist trotz der nun verbuchten PC-Erlöse von 154 Millionen Euro im Jahr 2017 auf nunmehr 148 Millionen Euro gesunken. 2017 stand mehr Geld zur Verfügung, da die VG Wort  in diesem Geschäftsjahr noch rund 76,5 Millionen Euro Nachzahlungen für Mobiltelefone und Tablets für Jahre 2008 bis 2016 erhalten hatte.

Im audio- und audiovisuellen Bereich betrugen die Einnahmen im Jahr 2018 rund 31 Millionen Euro (2017: 99 Mio. Euro). Der Unterschied zum Vorjahr erklärt sich ebenfalls durch eine Nachzahlung für Mobiltelefone und Tablets in Höhe von 85,9 Millionen Euro 2017. Die Erlöse in allen anderen Vergütungsbereichen haben sich nicht wesentlich verändert. Das gilt auch für die Auslandserlöse in Höhe von etwa 14 Millionen Euro. Die Verwaltungskosten machten 5,43 Prozent (3,43 %) der Inlandserlöse aus.

Auf der gut besuchten Mitgliederversammlung der VG Wort am 25. Mai 2019 in München (der Autor ist Mitglied) wurden der Geschäfts- und der Transparenzbericht 2018 angenommen sowie Vorstand und Verwaltungsrat entlastet. Da über 400 der 921 Mitglieder durch Stimmrechtsübertragungen präsent waren, musste langwierig jeweils schriftlich über zahlreiche Änderungen des Wahrnehmungsvertrags, des Inkassoauftrags für das Ausland und des Verteilungsplans beschlossen werden. Außerdem stand die Neuwahl des Verwaltungsrats an. Bereits am Vorabend hatten die Wahrnehmungsberechtigten ihre Delegierten gewählt.

Ein Streitpunkt war, ob Herausgeber wie bisher an den Ausschüttungen zu beteiligen sind. Bereits im Vorjahr wurde beschlossen, deren Ausschüttung auf 12,5 Prozent zu halbieren und bei bestimmten juristischen Sammelwerken zu streichen. Nun hatte VG-Wort-Kritiker Martin Vogel fünf Anträge vorgelegt, die Herausgebervergütung ganz zu streichen. Sie wurden jedoch alle mit großer Mehrheit abgelehnt.


 

Ausschüttungsquoten 2019 für 2018 für Urheber*innen in Euro (= Quoten 2017)

Pressespiegel: Sockel 33,00 (33,00) / Punktewert 6,00 (6,00)

Elektronische Pressespiegel: Faktor 2,50 (2,60)

Presse-Repro: Punktewert 28,00 (28,00)

Bibliothekstantieme: mindestens 143,44 (131,95)

Beiträge Wissenschaft: pro Normseite 3,50 (2,00)

Buch Wissenschaft: 1900,00 (1800,00)

Broschüre Wissenschaft: pro Druckseite 5,25 (3,00)

Hörfunk: 10-Punktewert 4,50 (3,78)

Fernsehen: 10-Punktewert 0,60 (0,48)

METIS (Texte im Internet): ab 1.500 Abrufe 35,00 Euro (29,40)

METIS-Sonderausschüttung: 15,00 (13,00) bis 20 Texte in 6 Stufen von 45,00 (39,00) für 21 – 60 Texte bis 720,00 Euro (624,00) bei über 480 Texte pro Domain / Kappungsgrenze: 1440,00 Euro (1248,00)

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Berichten über LSBTIQ-Themen

Wenn queere Menschen (Lesben, Schwule, Bisexuelle sowie trans und inter Menschen) Beiträge über sich in Zeitungen lesen oder im Fernsehen gucken, kommen sie manchmal aus dem Staunen nicht heraus. Egal ob Boulevard, Qualitätspresse oder Nachrichtenagenturen: Regelmäßig gibt es Schlagzeilen über das „Homosexuellen-Milieu“ und ungelenke Formulierungen wie „Homosexuelle und Lesben“ oder „bekennende Bisexuelle“ und „Menschen im falschen Körper“. Ein kollegialer Leitfaden zeigt, wie es besser geht.
mehr »

Wie ähnlich ist presseähnlich?

Der Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), Ralf Ludwig, erwartet, dass es für die öffentlich-rechtlichen Sender künftig schwerer werde, insbesondere jüngere Zielgruppen online zu erreichen. Grund dafür sei die „Schärfung des sogenannten Verbots der Presseähnlichkeit“, sagte Ludwig Ende Mai im Medienausschuss des sächsischen Landtags.
mehr »

ARD-Nachrichtentag: Mehr Transparenz

Nachrichten sind das Herz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Sie sollen gut recherchiert und aufbereitet sein, sollen verständlich Ereignisse vermitteln und einordnen. Beim ARD-Nachrichtentag am 5. Juni gab es einen offenen Einblick, wie das eigentlich geschieht. Teilnehmende bekommen Einblicke in den journalistischen Alltag und erfahren den Wert unabhängiger Nachrichten in Hörfunk, Fernsehen und Social Media.
mehr »

Altersversorgung für Filmschaffende

Zusammen mit der Schauspielgewerkschaft BFFS und dem Tarifpartner Produktionsallianz hat ver.di einen Tarifvertrag für eine branchenweite betriebliche Altersversorgung für Filmschaffende in Film- und Serienproduktionen abgeschlossen. Für die etwa 25.000 auf Projektdauer beschäftigten Film- und Fernsehschaffenden vor und hinter der Kamera wird die neue tarifliche Altersvorsorge ab Juli 2025 starten.
mehr »