Zeitschriften mit Nackten gibt es zuhauf. Was fehlte, war ein seriöses Magazin der zeitgenössischen Aktfotografie. Diese Lücke schließt „THE OPÉRA“, dessen erste Ausgabe zur Buchmesse erschien. Dem Stuttgarter Zeitschriftenmacher und Porträtfotografen Matthias Straub gelang es, den Kerber Verlag für seine Idee zu begeistern, der sensibelsten und unmittelbarsten Form des Porträts ein mindestens jährlich erscheinendes Fotobuch zu widmen.
Für den Herausgeber und sein Team (Gestaltung: Yuan Peng und Jakob Wessinger) sind „künstlerisches Niveau“ und „respektvoller Abstand“ Leitmotive ihrer Magazinkomposition, die sich nicht nur im Titel von der Hochkultur der Oper inspiriert zeigt. Die Inszenierung folgt Gustav Freytags Theorie des klassischen Dramas. Dem neuen Magazin gelingt es, seine fünf Teile – Einleitung, Steigerung, Höhepunkt, Umkehr und Katastrophe – mit einem beeindruckenden Spektrum junger Aktfotografien, aber auch klassischen Arbeiten (so von Imogen Cunningham) auszufüllen. Auf Band 2 darf man gespannt sein.