Die „Leipziger Internetzeitung“ hat auf ihrer Website angekündigt, die live-Berichterstattung von den LEGIDA-Demonstrationen einstellen zu wollen. Als Grund dafür wurden der unzureichende Schutz der Journalistinnen und Journalisten vor Ort durch die Einsatzkräfte der Polizei und die unveränderte Bedrohungslage genannt.
In einem offenen Brief forderte die „L-IZ“ gestern die Leipziger Polizeidirektion auf, endlich adäquate Maßnahmen zu entwickeln, wie man die Gewalt gegen Medienvertreterinnen und –vertreter auf den LEGIDA-Demonstrationen unterbinden kann. Die Ursache für die „offenbar geduldete Gefährdung von Journalisten“ auf den LEGIDA-Demos wird in der „fehlenden Unterstützung seitens der Einsatzbeamten vor Ort“ gesehen. So sei es bereits mehrfach vorgekommen, dass Vor-Ort-Berichterstatter der „Leipziger Internetzeitung“ von Demonstranten bedroht oder tätlich angegriffen worden seien, ohne dass darauf ein Eingreifen der Einsatzkräfte folgte. In einigen Fällen hätte die Polizei es gegenüber den Betroffenen sogar abgelehnt, eine Anzeige aufzunehmen.
Solange die Polizeidirektion Leipzig nicht „ihrer normalen Ausübung der Staatsgewalt“ nachkomme, wolle man nun die live-Berichterstattung mit Videos, Fotos und Texten von den LEGIDA-Aufmärschen einstellen.
Auch Cornelia Haß, Bundesgeschäftsführerin der dju in ver.di, bezeichnete die Vorfälle in ihrer heutigen Pressemitteilung als „beschämende, nicht hinnehmbare Kapitulation der staatlichen Einsatzkräfte vor Einschüchterung und Gewaltbereitschaft durch Demonstranten“. Sollten Polizeipräsidenten und Innenminister nicht ihrer Aufgabe nachkommen, eine ungehinderte Berichterstattung sicherzustellen, drohe eine weitere massive Ausweitung der Gewalt gegen Journalistinnen und Journalisten.