Neues Jahrbuch 2002 des Deutschen Presserates

 

Pressekodex, Ziffer 8:

«Die Presse achtet das Privatleben und die Intimsphäre des Menschen. Berührt jedoch das private Verhalten öffentliche Interessen, so kann es im Einzelfall in der Presse erörtert werden. Dabei ist zu prüfen, ob durch eine Veröffentlichung Persönlichkeitsrechte Unbeteiligter verletzt werden.

Die Presse achtet das Recht auf informationelle Selbstbestimmung und gewährleistet den redaktionellen Datenschutz.»

Richtlinie 3.2 – Dokumentierung

«Führt die journalistisch-redaktionelle Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung personenbezogener Daten durch die Presse zur Veröffentlichung von Richtigstellungen, Widerrufen, Gegendarstellungen oder zu Rügen des Deutschen Presserats, so sind diese Veröffentlichungen von dem betreffenden Publikationsorgan zu den gespeicherten Daten zu nehmen und für dieselbe Zeitdauer zu dokumentieren wie die Daten selbst.»


Das neue Jahrbuch 2002 des Deutschen Presserates ist erschienen. Im Unterschied zu den Vorjahren enthält dieses Jahrbuch anstelle einer vollständigen Dokumentation erstmals eine repräsentative Auswahl der Beschwerdefälle. Die Begründung ist einfach: Seit Jahren verzeichnet der Presserat steigende Beschwerdezahlen. So wird von den 250 abgeschlossenen Beschwerdeverfahren in 2001 die Spruchpraxis in 130 Fällen dokumentiert und analysiert. Mit fast 50 ausgesprochenen Rügen ist ein bisheriger Höchststand des schärfsten Sanktionsmittels des Presserates erreicht. Das Jahrbuch enthält darüber hinaus wie gewohnt Beiträge zu aktuellen Problemen und Entwicklungen im Pressewesen, den Pressekodex mit den Publizistischen Grundsätzen, Angaben über die Mitglieder und eine Chronik des Presserates.


 

Bestellungen des Jahrbuches:
UVK Verlagsgesellschaft mbH
willkommen@uvk.de
Tel: 07531-90530

Jahrbuch des Deutschen Presserats 2002
312 Seiten, broschiert,
ISBN 3-89669-363-8
Einzeln: 19 Euro
Fortsetzungspreis: 16 Euro.

Weitere aktuelle Beiträge

US-Auslandssender kämpft ums Überleben

Von einem „großen Geschenk an Amerikas Feinde“ spricht Stephen Capus, Präsident von Radio Free Europe/Radio Liberty: Die brutalen Kürzungen der Trump-Regierung haben auch den US-Auslandssender mit Sitz in Prag erreicht. RFE/RL wehrt sich mittlerweile vor Gericht. Zugleich machen sich mehrere EU-Länder für eine europäische Finanzierung stark.
mehr »

Ressourcen für Auslandsjournalismus

Der Auslandsjournalismus in Deutschland steckt in der Krise. Die Zahl der Korrespondent*innen nimmt ab, Freie arbeiten unter zunehmend prekären Bedingungen. So geraten ganze Weltregionen aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit. Journalist*innen plädieren darum für eine andere Form der Finanzierung. Die gute Nachricht: Das Interesse des deutschen Publikums ist da. Dass die Menschen wissen wollen, was in anderen Ländern los ist, beweist nicht zuletzt das ARD-ZDF-Jugendangebot Funk.
mehr »

Dienstleister bestreikt den MDR

Der gestrige Streik der MCS TEAM GmbH zeigte deutliche Auswirkungen auf das Fernsehprogrammprogramm des MDR. Live-Schalten fielen aus und nicht alle Beiträge in der Sendung „Sachsen-Anhalt Heute“ konnten ausgestrahlt werden. Hintergrund des Streiks waren die bislang unzureichenden Angebote der Geschäftsführung. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di fordert eine Erhöhung der Gehälter um 6 Prozent, mindestens aber um 200 Euro pro Monat, bei einer Laufzeit von 12 Monaten.
mehr »

Einschüchterung durch Klagen

Bis zum 7. Mai 2026 muss die Anti-SLAPP-Richtlinie der Europäischen Union in nationales Recht umgesetzt werden. Auf der Basis einer Umfrage, an der sich 227 Personen im September 2024 beteiligten, hat die Mannheimer Professorin Stefanie Egidy untersucht, gegen wen sich diese Strategischen Klagen in Deutschland richten, was ihre besonderen Merkmale sind und welche Reformen im deutschen Recht nötig sind, um Betroffene zu schützen und zu unterstützen. 60 Prozent der Teilnehmer*innen, die auf eigene Erfahrung verweisen konnten, arbeiten im Journalismus.
mehr »