Der frühere Programmdirektor von Radio Bremen Dirk Hansen (60) arbeitet seit dem 1. März wieder als Fernsehredakteur bei dem Sender. Wie Radio Bremen mitteilte, entfallen durch den Wiedereinstieg von Hansen die Ruhegeldzahlungen an ihn. Er bekomme „stattdessen ein reguläres tarifliches Redakteursgehalt, das der Stelle entspricht, die er bekleidet“. Die Höhe des Gehalts wollte der Sender aus Gründen des Datenschutzes und der Persönlichkeitsrechte nicht nennen.
Hansen war von September 2001 bis August 2011 Programmdirektor von Radio Bremen. Zuvor war er ab 1999 Geschäftsführer der damals neu gegründeten Tochterfirma von Radio Bremen Asap Bremen (Abkürzung für „as soon as possible“). Seine berufliche Laufbahn hatte er 1988 als freier Reporter für das von Radio Bremen produzierte TV-Regionalmagazin „Buten un binnen“ begonnen. Dort wurde er 1992 festangestellter Redakteur und1995 Chef vom Dienst (CvD).
Bei Radio Bremen arbeitet Hansen nun als Redakteur im Programmbereich Gesellschaft und Entertainment. Er ist dort nach Angaben des Senders vor allem für Fernsehdokumentationen zu den Themenfeldern Kultur, Wissen sowie Religion zuständig. Er plane und betreue Produktionen für ARD-Sendeplätze und vertrete Radio Bremen in den ARD-Koordinationen Wissen und Bildung sowie Kirchliche Sendungen. Außerdem sei er Kirchenbeauftragter von Radio Bremen.
Als Hansen im Alter von 48 Jahren bei Radio Bremen als Programmdirektor ausschied, hatte er nach Darstellung des Senders einen vertraglich abgesicherten Anspruch auf Zahlung eines Ruhegelds bis zum Rentenbeginn. Das Ruhegeld belief sich demnach auf 7.700 Euro pro Monat, wobei andere Einkünfte anzurechnen waren. Nach seinem Abschied von Radio Bremen arbeitete er als freier Journalist, als Berater und Hochschuldozent. Außerdem nahm er an der Universität München zu einem kommunikationswissenschaftlichen Thema ein Promotionsverfahren auf, das laut Sender gerade abgeschlossen wird.
Dass Hansen nun wieder bei Radio Bremen arbeitet, hängt mit der Debatte über Ruhegeldzahlungen an ehemalige Führungskräfte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zusammen, die durch die Affäre beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) um die ehemalige Intendantin Patricia Schlesinger ausgelöst wurde. Nach Angaben von Radio Bremen gab es Ende 2022 Gespräche zwischen dem Sender und dem früheren Programmdirektor, „um die Sachlage abgestimmt zu kommunizieren“. In den Gesprächen habe Hansen angedeutet, er wolle „sich wieder in den erlernten Beruf des Fernsehredakteurs orientieren“. Bei Radio Bremen sei zu der Zeit eine Stelle vakant gewesen, die zu seinem Profil passte. Auf eine Ausschreibung der freien Stelle sei in diesem Fall verzichtet worden, teilte der Sender mit.