Schon entdeckt? „wirklich\\wahr“

Junger Journalismus im klassischen Format des gedruckten Magazins mit monothematischen Ausgaben: Das ist das Konzept von „wirklich\\wahr“. Flott geschriebene Texte, eine ansprechende, moderne Bildsprache und interessante Themen am Puls der Zeit, mit dieser Mischung will der Medienebene e.V., der Verband junger Medienmacher*innen aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland, ein junges Publikum auch außerhalb sozialer Netzwerke erreichen.

Medienebene e.V. ist Teil der Jugendpresse Deutschland. Seit dem Erscheinen der ersten Ausgabe von „wirklich\\wahr“ im Dezember 2017 zum Thema „Zeitlupe“ sind sieben weitere Hefte zu Themen wie Extrem, Digital, Corona, Umwelt, Wahlen, Ukraine und Deutsch-Französische Freundschaft erschienen. Für Marie Altpeter aus dem Vorstand der Medienebene steht der Magazintitel „für gut recherchierte Artikel und echte Geschichten, die von jungen Menschen erzählt werden.“ Sie selbst kam zum Verband im vergangenen Jahr über die Ausgabe „Amitié“ zur Deutsch-Französischen Freundschaft. Das Heft erschien dann im Frühjahr 2023 anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Elysée-Verträge in Kooperation mit dem Deutsch-Französischen Jugendwerk.

Die Gestaltung von „wirklich\\wahr“ ist aufgeräumt, die Texte aufgrund klarer Typografie gut lesbar. Schön gelöst ist, dass sich bei vielen Ausgaben das Titelfoto in verschiedenen Varianten als Key-Visual durch das Heft zieht und etwa als Anreißer für neue Kapitel fungiert. Bei der Digitalisierung sind es z.B. LAN- und USB-Kabel, beim Extremismus ein angekokeltes Blatt Papier. Inhaltlich werden die großen Themen auf konkrete Fragen heruntergebrochen, wie etwa die Umsetzung der Digitalisierung an Schulen oder die Arbeit mit Hologrammen von Zeitzeug*innen zur Vermittlung des Holocaust.

Die Frage, warum gerade ein gedrucktes Magazin, wo doch vor allem die Jugend auf soziale Netzwerke setzt, beantwortet Marie-Altpeter folgendermaßen: „Wir haben ein Printmagazin, weil wir junge Menschen überall dort erreichen wollen, wo man ein Magazin auslegen kann: also z.B. in Schulen, Jugendeinrichtungen oder dem Fitnessstudio. Und dann ist es auch für unsere Redakteur*innen cool, am Ende ein gedrucktes Produkt in der Hand zu halten.“ 12 bis 14 Nachwuchsjournalist*innen konzipieren, recherchieren, schreiben und fotografieren zwischen zwei Redaktionswochenenden das Magazin. Begleitet werden sie von einer für jedes Heft neu angefragten, professionellen Lehrredaktion. Pro Ausgabe gibt es verschiedene Kooperationspartner*innen, die zum Teil auch die Projektfinanzierung übernehmen.

Alle Ausgabe von „wirklich\\wahr“ Printausgaben können einzeln per Post bestellt werden.

 

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

KI beinflusst Vielfalt in den Medien

Künstliche Intelligenz kann journalistische Texte in verschiedene Sprachen übersetzen und damit viel mehr Nutzer*innen ansprechen. Gleichzeitig kann sie aber auch Stereotype, die in diesen Texten enthalten sind, verfestigen. Gefahren und Chancen von KI-Anwendungen im Journalismus standen im Fokus der diesjährigen NxMedienkonferenz der Neuen deutschen Medienmacher*innen (NdM), die sich für mehr Vielfalt in den Medien einsetzen.
mehr »

Fakten for Future

Menschen jeden Alters machen sich Sorgen um die Zukunft unseres Planeten. Carla Reemtsma ist Klimaschutzaktivistin und Mitorganisatorin des Schulstreiks Fridays for Future („Klimastreik“) in Deutschland. Als Sprecherin vertritt sie die Bewegung auch in der medialen Öffentlichkeit. Wir sprachen mit ihr über Kommunikationsstrategien, Aktivismus und guten Journalismus.
mehr »

Öffentlichkeit ohne Journalismus

Schwindende Titel, schrumpfende Redaktionen, immer geringere Abonnentenzahlen – dass gerade der Lokaljournalismus vielerorts unter Druck steht, ist nicht neu. Doch was bedeutet das für die lokale Öffentlichkeit, die inzwischen von vielen selbstbewussten Medien-Akteuren mitgestaltet wird? Eine aktuelle Studie der Otto-Brenner-Stiftung beschäftigt sich mit genau dieser Frage.
mehr »

Die Medienwende nach dem Mauerfall

35 Jahre nach dem Mauerfall bietet die Medienlandschaft im Osten Deutschlands ein zwiespältiges Bild. Nach wie vor verlieren die von westdeutschen Großverlagen kontrollierten ehemaligen DDR-Traditionstitel überdurchschnittlich an Auflage und Anzeigenvolumen. Der aufgelöste staatliche DDR-Rundfunk ist nach anfänglichem Hickhack erfolgreich in ARD und ZDF integriert. Gescheitert ist indes früh der Traum der Ex-Bürgerrechtler von einem „Dritten“ Medienweg.
mehr »