#unteilbar: Kraftvoll und inspirierend

Cornelia Berger, Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di
Foto: Martha Richards

Als die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di von den Organisator_innen der Bewegung #unteilbar angefragt wurde, ob wir den Aufruf für die Demonstration am 13. Oktober mit unterzeichnen würden, haben wir nicht lange gezögert: Klar – auch die Journalistinnen und Journalisten in ver.di stehen für eine offene Gesellschaft. Auch sie haben ja in letzter Zeit nur allzu oft am eigenen Leib die Erfahrung gemacht, wie es ist, bedroht und eingeschüchtert zu werden, wenn die Pressefreiheit außer Kraft gesetzt scheint.

Insofern ist es kein Wunder, dass diese Großdemonstration in Berlin, diese fantastische, inspirierende, humor- und kraftvolle Veranstaltung auch ein starkes Signal für die Presse- und Meinungsfreiheit war.

Es war gut und richtig, dabei zu sein! Denn Journalistinnen und Journalisten müssen in der Auseinandersetzung, um den öffentlichen Diskurs, um die Rolle der Medien in der Digitalisierung, um die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, ihre Stimme erheben und sich für ihre Rechte stark machen. Aber sie müssen auch Haltung zeigen und sich für die Rechte anderer einsetzen, zum Beispiel, wenn diese Rechte Geflüchteten oder sozial Schwächeren abgesprochen werden.

Der Journalist und Moderator des Magazins Monitor, Georg Restle hat mir aus der Seele gesprochen, als er auf der Abschlusskundgebung von #unteilbar diese Haltung von seinen Kolleginnen und Kollegen eingefordert hat: Wir brauchen sie für den Erhalt unserer Demokratie, für die es sich lohnt, sich damit gemein zu machen, in der täglichen Arbeit und zu ihrem Schutz auch durch Worte und Bilder von Demonstrationen, wenn wir uns mit ganz vielen gesellschaftlichen Gruppen auf den Weg machen, genau das zu tun: Die Demokratie schützen gegen Nazis, gegen soziale Verwerfungen, gegen Unmenschlichkeit.

Es bleibt zu hoffen, dass wir auf diesem Weg so viele und so bunt bleiben, wie es auf den Berliner Straßen im Oktober sichtbar wurde. Denn es stimmt: Wir sind #unteilbar und bleiben der demokratische Kern dieser Gesellschaft!

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Putins Geiseln

In Russland wurden Mitte Juli zwei westliche Journalist*innen aufgrund fingierter Anschuldigungen zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Westliche Regierungen werden nun einen zynischen Deal mit dem Kreml eingehen müssen, um Evan Gershkovich und Alsu Kurmasheva freizubekommen. Doch gleichzeitig sollten sie klar machen, dass sie Putins „Verständnis“ von Journalismus nicht teilen.
mehr »

Recherchen für die Demokratie

Die Uhr tickt – politisch und ökologisch. „Der Ton wird rauer, die Angriffe intensiver“, so NDR-Intendant Joachim Knuth im Begrüßungsgespräch mit Daniel Drepper, dem Vorsitzenden der Journalist*innenvereinigung Netzwerk Recherche (NR), die ihre Jahreskonferenz unter das Motto stellte: „Now is the time. Recherchen für die Demokratie“. Etwa 900 Teilnehmende trafen sich beim NDR Fernsehen in Hamburg zu Austausch und Debatte über die Rolle der Medien in Zeiten des politischen Rechtsrucks und der Klimakrise. 
mehr »

Tarifbindung statt Mehrwertsteuersenkung

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder möchte Verlagen, “Begleitschutz” geben. Das hat er bei einer Veranstaltung des Medienverbandes der freien Presse kürzlich angekündigt. Diejenigen unter ihnen, die Presseerzeugnisse herausgeben, sollen nach dem Willen Söders von einer - weiteren - Senkung der Mehrwertsteuer profitieren.
mehr »

Filmschaffende kriegen künftig mehr

In der achten Tarifverhandlungsrunde für die rund 25.000 Filmschaffenden haben sich die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), die Schauspielgewerkschaft BFFS und die Produktionsallianz auf Eckpunkte einer vorläufigen Tarifeinigung verständigt. Doch nicht alle Verhandlungsthemen konnten geklärt werden. Die Frage nach der Regelung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Film wurde verschoben.
mehr »