VG Wort: Die Gelder kommen planmäßig

Foto: 123rf

Mit Einnahmen von 156,12 Millionen Euro aus der Wahrnehmung von Urheberrechten hat die VG Wort 2019 wieder ein gutes Ergebnis erzielt. Die Mitgliederversammlung Anfang Juni 2020 entfiel corona-bedingt, doch die Hauptausschüttung an die rund 275.000 wahrnehmungsberechtigte Autoren*innen soll, so wie geplant, Ende Juni erfolgen. Die für METIS – Texte im Internet – folgt dann im September.

Wie aus dem Geschäftsbericht der VG Wort hervorgeht, ist weiterhin die Geräte-, und Speichermedienvergütung der wichtigste Einnahmebereich. Die Vergütung für Vervielfältigung von Textwerken (Reprografievergütung) ist von 139,81 Millionen Euro im Jahr 2018 auf nun 77,88 Millionen Euro gesunken. Dieser Rückgang beruht in erster Linie darauf, dass im Jahr 2018 eine Nachzahlung für PCs für die Jahre 2008 bis 2013 in Höhe von 56,28 Millionen Euro verbucht werden konnte. Die Kopier-Betreibervergütung stieg leicht von 4,67 auf 5,15 Millionen Euro.

Hingegen gab es im audio- und audiovisuellen Bereich einen Rückgang der Einnahmen von 30,88 auf 26,17 Millionen Euro, was sich deutlich vor allem auf die Ausschüttungen im Hörfunk-Bereich auswirken wird. Leichte Anstiege gab es bei den Vervielfältigungen an Schulen (3,91 Mio. Euro), bei Pressespiegeln (4,59 Mio. Euro) und bei der Kabelweiterleitung (Inland: 6,71 Mio. Euro, Ausland: 4,26 Mio. Euro). Die Erlöse in allen anderen Vergütungsbereichen haben sich nicht wesentlich verändert. Die Verwaltungskosten machten 7,04 Prozent der Inlandserlöse aus.

Wegen der ausgefallenen Mitgliederversammlung der VG Wort mussten die Mitglieder dem Geschäftsergebnis schriftlich zustimmen, damit die Ausschüttung vorgenommen werden kann. Auch die Ausschüttungsquoten wurden schriftlich im Umlaufverfahren durch den Verwaltungsrat beschlossen.

Die nächste Mitgliederversammlung soll voraussichtlich am 28. November 2020 in Berlin stattfinden.


Ausschüttungsquoten für Urheber*innen 2020 für 2019 in Euro (die Quoten 2018 zum Vergleich)

Pressespiegel: Sockel 35,00 (33,00) / Punktewert 6,00 (6,00)
Elektronische Pressespiegel: Faktor 2,60 (2,50)
Presse-Repro: Punktewert 21,00 (28,00)
Bibliothekstantieme: mindestens 123,26 (145,16)
Beiträge Wissenschaft: pro Normseite 4,00 (3,50)
Buch Wissenschaft: 1400,00 (1900,00)
Broschüre Wissenschaft: pro Druckseite 6,00 (5,25)
Hörfunk: 10-Punktewert 1,00 +1,35 (4,50)
Fernsehen: 10-Punktewert 0,54 + 0,07 (0,60)

METIS (Texte im Internet): ab 1.500 Abrufe 40,00 Euro (35,00)
METIS-Sonderausschüttung: 17,00 (15,00) bis 20 Texte in 6 Stufen von 51,00 (45,00) für 21 – 60 Texte 816,00 (720,00) bei über 480 Texten pro Domain / Kappungsgrenze: 1632 Euro (1440,00)

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Dreyeckland-Journalist wegen Link angeklagt

Am 18. April beginnt der Prozess gegen den Journalisten Fabian Kienert. Dem Mitarbeiter von Radio Dreyeckland in Freiburg wird die Unterstützung einer verbotenen Vereinigung vorgeworfen, weil er das Archiv eines Onlineportals in einem Artikel verlinkt hat. Das Portal mit Open-Posting-Prinzip war von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) 2017 als kriminelle Vereinigung verboten worden.
mehr »

Türkische Presse im Visier der Justiz

Der Journalist Nedim Türfent berichtet über die Situation von Medienschaffenden in der Türkei. Sein Film "Ihr werdet die Macht der Türken spüren!" über die schikanöse Behandlung kurdischer Bauarbeiter erregte große Aufmerksamkeit und brachte ihm 2015 einen Journalistenpreis ein - und 2016 seine Verhaftung. Er wurde gefoltert und zu acht Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt. Die meiste Zeit davon verbrachte er im Hochsicherheitsgefängnis in der östlichen Stadt Van. Türfent wurde am 29. November 2022 nach sechs Jahren und sieben Monaten Haft entlassen. Schon wenige Monate später arbeitete er wieder als Journalist. Zurzeit nimmt er an einem Stipendium für bedrohte…
mehr »

Kinostreik über Ostern angekündigt

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die Beschäftigten im Kinokonzern CinemaxX noch vor Ostern, zum Warnstreik auf. Grund dafür ist die Verweigerungshaltung von CinemaxX ein konstruktives Angebot vorzulegen. Die Tarifverhandlungen sind ins Stocken geraten. „Auch in der gestrigen dritten Verhandlungsrunde hat die Geschäftsführung von CinemaxX kein substanziell verbessertes Angebot vorgelegt. Die Tarifforderung der Beschäftigten von 14 Euro stellen in der aktuellen Preissteigerungssituation eine notwendige Basis für ein existenzsicherndes Einkommen dar.
mehr »

Filmtipp: One Life

„Was hat das mit uns zu tun?“, fragen sich manche Jugendliche, wenn sie in der Schule mit dem Horror des Holocaust konfrontiert werden. Eine ganz ähnliche Frage stellt der Chefredakteur einer Provinzzeitung, bei der Nicholas Winton 1988 vorstellig wird. Der damals knapp achtzig Jahre alte Rentner ist beim Ausmisten auf ein Album gestoßen, das die Rettung jüdischer Kinder aus Prag dokumentiert. Auf Umwegen landet die Information bei der Frau des Verlegers Robert Maxwell. Sie glaubt zunächst, es habe sich um eine Handvoll Jungen und Mädchen gehandelt, aber Winton hat einst 669 Kindern die Ausreise nach England ermöglicht; und davon erzählt „One Life“.
mehr »