ver.di-Fernsehpreis vergeben

Drehbuch und Regieleistung von zwei Fernsehspielen im ZDF ausgezeichnet

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft vergab in Dortmund erstmals den ver.di-Fernsehpreis. Der mit jeweils 7500 Euro dotierte Preis geht an Ruth Toma für das Drehbuch zu „Romeo“ und an Barbara Albert für die Regie von „Nordrand“.Die siebenköpfige Jury zeichnete damit zwei Fernsehspiele aus, „die unter Wahrung künstlerischer Gesichtspunkte zeit- und gesellschaftspolitische Stoffe behandeln, die geeignet sind, die politische Bildung zu vertiefen“. Die Filme erhöhten die Urteilsfähigkeit in gesellschaftspolitischen Fragen und regten die Bereitschaft zu politischem Engagement für Freiheit und Demokratie an, urteilte die Jury.

Mit ihrem Drehbuch für „Romeo“ (29.01.01, ZDF) sei es der Autorin Ruth Toma in bemerkenswerter Weise gelungen, Geschehnisse der jüngsten deutsch-deutschen Geschichte, die einer größeren Öffentlichkeit nicht geläufig seien, durch eine faszinierende Darstellungsform für eine große Zahl von Fernsehzuschauern interessant und damit bekannt zu machen, hob Dorothea Müller, Mitglied des ver.di-Bundesvorstands, in ihrer Laudatio hervor. Die Autorin mache anhand der naiven Lotte, die sich in einen Stasimann verliebt und selbst zur Agentin wird , deutlich, dass auch heute menschliche Schicksale durch von demjenigen selbst kaum zu beeinflussende Ereignisse geprägt sein können. „Lediglich intensive politische Bildungsarbeit kann solche Gefahren verringern“, so Dorothea Müller.

In ihrem Film „Nordrand“ (26.01.01, ZDF) schaue die österreichische Regisseurin „auf die Außenbezirke ihrer Heimatstadt Wien und in das oft verletzte Herz von fünf sehr verschiedenen jungen Menschen“, begann Frank Werneke, ver.di-Bundesvorstandsmitglied, seine Laudatio. „Sie erzählt mit traurigen Bildern aber nahezu magisch leichter Hand einen Film, der nie künstlich wirkt, einen Film mit einer Perspektive in die Zukunft, einen glaubwürdigen Film über die Liebe.“

Sie freue sich sehr über diesen Preis, sagte Ruth Toma. „Ich wollte eine gute wahrhafte Geschichte schreiben. Nicht im Traum habe ich an diese hehren Ziele gedacht und bin froh, dass andere diese darin gefunden haben“, sagte die Drehbuchautorin als Dank.

Mit diesem Fernsehpreis führt ver.di eine lange Tradition der Deutschen Angestellten Gewerkschaft (DAG) weiter. Der Preis wurde erstmals 1965 und seitdem 38 Mal verliehen.

 

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

ARD: Durchbruch in Tarifrunde

In dem seit Januar andauernden Tarifkonflikt in ARD-Rundfunkanstalten gibt es erste Verhandlungsergebnisse. Zum Wochenende hin konnte am Freitag (15. November) ein Ergebnis im SWR erreicht werden. Für ver.di ist das ausschlaggebende Ergebnis, dass neben sechs Prozent Tariferhöhungen in zwei Stufen über eine Laufzeit von 25 Monaten auch eine für mittlere und niedrige Tarifgruppen stärker wirkende jährliche Sonderzahlung so stark erhöht wurde, dass es nachhaltige Tarifsteigerungen zwischen sechs und über zehn Prozent gibt.
mehr »

Fakten for Future

Menschen jeden Alters machen sich Sorgen um die Zukunft unseres Planeten. Carla Reemtsma ist Klimaschutzaktivistin und Mitorganisatorin des Schulstreiks Fridays for Future („Klimastreik“) in Deutschland. Als Sprecherin vertritt sie die Bewegung auch in der medialen Öffentlichkeit. Wir sprachen mit ihr über Kommunikationsstrategien, Aktivismus und guten Journalismus.
mehr »

Drei Fragen: Zur Deutschen Welle

Bei der Deutschen Welle (DW) arbeiten rund 1.800 festangestellte und 2.000 freie Mitarbeiter*innen in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die Belegschaft der DW in Bonn und Berlin am 13.11. zu einem ganztägigen Streik aufgerufen. Denn nach sechs Runden stocken die Verhandlungen. Wir sprachen vor Ort in Berlin mit der ver.di-Sekretärin Kathlen Eggerling.
mehr »

ver.di-Filmpreis für „Im Prinzip Familie“

„Im Prinzip Familie“ von Daniel Abma ist Gewinner des diesjährigen ver.di-Preises für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness auf dem Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm DOK.  Der Film erhielt zudem den „film.land.sachsen-Preis“ für Filmkultur im ländlichen Raum sowie den Preis „Gedanken-Aufschluss“, von einer Jury aus Strafgefangenen der Jugendstrafvollzugsanstalt Regis-Breitingen. Damit gingen an „Im Prinzip Familie“ die meisten Auszeichnungen bei DOK Leipzig 2024.
mehr »