Aktion für Clara Britos
Am 26. März berichtete Clara Britos von einer Demonstration vor dem Haus des argentinischen Staatspräsidenten Eduardo Duhalde. Die Kundgebung richtete sich gegen die Straflosigkeit der Polizisten, die bei Protesten im Juni 2002 zwei Demonstranten in Avellaneda erschossen hatten. Die Berichterstattung in der von Clara Britos herausgegebenen monatlich erscheinenden Zeitschrift „La Tapa“ löste eine neue Welle von Drohungen aus.
In der Nacht auf den 27. März wurden Steine auf das Haus von Clara Britos geworfen, am 10. April noch einmal. Außerdem erhielt sie in den nächsten Tagen vierzehn telefonische Morddrohungen, zum Teil begannen sie mit den Worten: „Wir werden deine Kinder zuerst töten.“ Unbekannte Männer sprachen sie auf der Straße an und warnten sie, ihre journalistische Tätigkeit fortzusetzen. Die im vergangenen Jahr begonnenen Einschüchterungsversuche sind so eskaliert, dass Clara Britos möglicherweise gezwungen sein wird, Argentinien zu verlassen. Mittlerweile hat die Journalistin Polizeischutz erhalten. Polizeiliche Ermittlungen zu den Vorfällen wurden aber nicht bekannt.
Ein wichtiges Thema der Recherchen von Clara Britos ist neben der gewaltsamen Unterdrückung von Protesten auch die Korruption. Mehrmals hat „La Tapa“ über Bestechungsskandale in der Verwaltung ihrer Provinz berichtet. In einen Fall soll auch ein früherer Bürgermeister verwickelt sein, der mittlerweile eine leitende Position beim Geheimdienst innehat.
Journalisten, die in Argentinien Beispiele für Korruption recherchieren und die Proteste gegen die Wirtschaftskrise des Landes begleiten, werden immer wieder drangsaliert und eingeschüchtert.
Die in Buenos Aires ansässige Journalistenvereinigung „Periodistas“ hat im vergangenen Jahr einen Anstieg der Angriffe gegen Kollegen um über 15 Prozent verzeichnet.
Was können Sie tun?
Schreiben Sie an den Gouverneur der Provinz Buenos Aires und fordern Sie einen umfassenden Schutz für die Journalistin Clara Britos und ihre Familie. Verlangen Sie unabhängige Untersuchungen der Morddrohungen und eine Strafverfolgung gegen die Verantwortlichen.