Aus für Hongkonger Zeitung „Apple Daily“

"Apple Daily" Hongkong

Die letzte Ausgabe des "Apple Daily" wird in Hongkong verkauft. Foto: REUTERS/Lam Yik

Die Zeitung „Apple Daily“ ist eines der wenigen staatskritischen und prodemokratischen Medien in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong. Während der monatelangen Proteste in der Metropole hatte die Zeitung stets berichtet und positionierte sich für die Demokratiebewegung. Nun muss die Zeitung nach 26 Jahren ihren Betrieb einstellen. Grund dafür seien Sorgen um die Mitarbeiter*innen und deren Sicherheit, teilte das Medium auf seiner Website mit. Am heutigen Donnerstag erscheint sie zum letzten Mal.

In der vergangenen Woche hatten die Behörden das Vorgehen gegen die Zeitung massiv verschärft. Wegen angeblicher Verstöße gegen das umstrittene Hongkonger Sicherheitsgesetz war sie ins Visier der Behörden geraten. Fünf Mitarbeiter*innen wurden festgenommen. Bei einer Razzia mit mehr als 500 Beamten beschlagnahmte die Polizei Computer und Server. Außerdem wurden die Konten der Zeitung eingefroren. Die Hongkonger Behörden erklärten, „Apple Daily“ habe zu „Sanktionen“ gegen Hongkong und die Führung in Peking aufgerufen. Die Rede war von einer „Verschwörung mit dem Ausland“.

Christian Mihr, Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen, sieht im Vorgehen der Regierung in Hongkong einen gezielten Angriff auf die Pressefreiheit. Der „Apple Daily“ habe zu den letzten großen chinesischsprachigen Medien gehört, „die es wagen, Informationen und Leitartikel zu veröffentlichen, die der Propaganda des Regimes in Peking widersprechen und die autoritäre Politik kritisieren“, sagte Mihr im Deutschlandfunk.

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