Die Mitgliedsorganisationen der Europäischen Journalistenföderation (EJF) wenden sich mit einem Offenen Brief an die europäischen Staats- und Regierungschefs, um „ihre Besorgnis über die Verschärfung der Repression in Belarus auszudrücken“. „Wir senden Ihnen diesen Appell an diesem 25. März, dem Tag der Freiheit in Belarus, an dem sich die Opposition jährlich in großer Zahl versammelt, um die Ausrufung der belarussischen Volksrepublik im Jahr 1918 zu ehren“, heißt es darin.
Sie verwiesen auf die über 250 politischen Gefangenen im Land, darunter 12 Journalist*innen. Und das sei nur die Spitze des Eisbergs. Seit den gefälschten Präsidentschaftswahlen vom 9. August 2020 seien mehr als 30.000 Menschen (darunter 480 Journalisten) inhaftiert worden, „viele von ihnen wurden gefoltert und misshandelt“. Mehr als 1.000 Menschen seien von Strafverfolgung betroffen.
Die 50 Unterzeichner*innen, darunter die Bundesgeschäftsführerin der dju in ver.di Monique Hofmann, fordern Ihre Regierungen auf, sich bei den belarussischen Behörden für die sofortige Freilassung der inhaftierten Journalist*innen, die Rücknahme der Verwaltungs- und Strafverfahren gegen belarussische Journalist*innen und die Wiedereröffnung des Minsker Presseclubs einzusetzen. Des weiteren sollten sie an die Vereinten Nationen, die OSZE, den Europarat und die Europäische Union appellieren, damit die internationale Gemeinschaft den Druck verstärke und angesichts der ständigen Verletzungen der Menschenrechte und der Pressefreiheit in Belarus tätig werde.
Die EJF schließt sich dem Aufruf der belarussischen Journalistenvereinigung (BAJ) zur Solidarität mit den Inhaftierten an. Jeder einzelne könne Unterstützungsschreiben an die ursprünglich neun und inzwischen 12 inhaftierten Journalist*innen senden. Sie sitzen hinter Gittern, nur weil sie ihrer Arbeit in Belarus nachgegangen waren. Einige verbüßen eine ungerechtfertigt harte Strafe. Andere warten auf ein Strafverfahren. „Unterstützen wir sie mit Briefen!“, heißt es auf der Website der EJF, auf der sich auch die Adressen der Inhaftierten befinden.