Mahnwache für Markelow und Baburowa

Mit einer Mahnwache gedachten Mitglieder von Amnesty International (ai) und Reporter ohne Grenzen (ROG) am 21. Januar 2009 vor der Botschaft der Russischen Föderation in Berlin des ermordeten Menschenrechtsanwalts Stanislaw Markelow und der Journalistin Anastasija Baburowa.

Sie waren am 19. Januar 2009 in Moskau auf offener Straße erschossen worden. Markelow starb sofort, Baburowa, die für die unabhängige Zeitung Nowaja Gaseta gearbeitet hat, erlag im Krankenhaus ihren Verletzungen. Etwa 150 Menschen protestierten vor der russischen Botschaft gegen die Ermordung von Markelow und Baburowa. Sie erinnerten mit Transparenten, Schildern und Fotos an den Anwalt und die Journalistin. Amnesty und ROG zeigten sich „bestürzt und erschüttert“, dass es in Moskau nach allen bisher bekannten Umständen erneut Opfer „einer offenbar kaum mehr kontrollierten politischen Gewalt“ gegeben hat. „Wer sich in Russland für die Einhaltung der Menschenrechte, die Aufklärung von Menschenrechtsverletzungen, für Presse- und Meinungsfreiheit einsetzt, muss damit rechnen, bedroht, schikaniert und nicht hinreichend geschützt zu werden“, heißt es in einer Presseerklärung. ROG und Amnesty rufen die russische Regierung zu umgehenden unparteilichen und sorgfältigen Ermittlungen sowie zu einem Bekenntnis zum Schutz der Menschenrechte auf.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Renaissance einer Redaktion in Guatemala

Am 15. Mai 2023 stellte Guatemalas investigative Tageszeitung „elPeriódico“ ihr Erscheinen ein. Rund ein Jahr später sind die Köpfe hinter dem linken Leitmedium mit dem Online-Portal „eP Investiga“ wieder da. Die beiden Buchstaben eP erinnern an den alten Titel des Blattes, das sich dem Kampf gegen die Korruption verschrieben hatte. Offiziell gibt es keine Verbindung zur Familie Zamora und dem nach wie vor in Haft sitzenden Zeitungsgründer José Rubén Zamora. Allerdings tritt das investigative Portal für sein journalistisches Credo ein. 
mehr »

Fußball-EM: Eine Halbzeitbilanz

Spätestens seit dem Gruppensieg der deutschen Nationalelf wechselte die Stimmung im Lande von Skepsis zu Optimismus. Ausgedrückt in Zahlen: Vor dem Start des Turniers trauten gerade mal sieben Prozent der Mannschaft den Titelgewinn zu, nach drei Partien stieg dieser Wert auf 36 Prozent. Entsprechend wuchs auch das Interesse an den TV-Übertragungen.
mehr »

Schutz vor zu viel Stress im Job

Immer weiter, immer schneller, immer innovativer – um im digitalen Wandel mithalten zu können, müssen einzelne Journalist*innen wie auch ganze Medienhäuser sich scheinbar ständig neu erfinden, die Belastungsgrenzen höher setzen, die Effizienz steigern. Der zunehmende Anteil und auch Erfolg von KI-basierten Produkten und Angeboten ist dabei nur das letzte Glied in der Kette einer noch nicht abgeschlossenen Transformation, deren Ausgang vollkommen unklar ist.
mehr »

Für eine Handvoll Dollar

Jahrzehntelang konnten sich Produktionsfirmen auf die Bereitschaft der Filmschaffenden zur Selbstausbeutung verlassen. Doch der Glanz ist verblasst. Die Arbeitsbedingungen am Set sind mit dem Wunsch vieler Menschen nach einer gesunden Work-Life-Balance nicht vereinbar. Nachwuchsmangel ist die Folge. Unternehmen wollen dieses Problem nun mit Hilfe verschiedener Initiativen lösen.
mehr »