Peruanische Rundfunk-Journalisten erhalten Morddrohungen

Aktion für Luis Mamami und Andrès Bèjar Torreblanca

Am Abend des 3. Juli klingelte bei Luis Mamami das Telefon. Als die Mutter des Radioreporters den Hörer abnahm, wurde der anonyme Anrufer ausfallend und drohte unverhohlen, Mamami solle vorsichtig sein. Danach legte er auf.

Amnesty International
Amnesty International

Für Mamami, der für Regionalsender „Radio Sicuani“ arbeitet, gibt es einen Zusammenhang zu seinen kritischen Berichten über den Bürgermeister des Verwaltungsbezirks Canchis. Diesem ist Mamami schon lange ein Dorn im Auge. Im Februar dieses Jahres soll er den Journalisten persönlich beschimpft, bedroht und tätlich angegriffen haben.

Übergriffe gegen Journalisten sind in dieser Region nicht ungewöhnlich. Am 15. Mai wurde in das Gebäude des Radiosenders „Constelación“ eingebrochen. Dabei entwendeten die Täter die technische Ausstattung, so dass weder Sendungen produziert noch ausgestrahlt werden konnten. Der Sender brachte den Diebstahl zur Anzeige. Wenig später kritisierte Andrés Béjar Torreblanca, einer der Inhaber der Station, den Einbruch öffentlich in einer Sendung eines anderen Lokalradios. Am darauffolgenden Tag fand Béjar eine schriftliche Morddrohung in seinem Haus vor. Das Schreiben enthielt auch das Foto einer Leiche. Die Drohungen sind bei der Polizei von Sicuani zur Anzeige gebracht worden. Seitdem ist offenbar nichts weiter unternommen worden.

Was können Sie tun?

Schreiben Sie an den peruanischen Innenminister und fordern Sie Schutzmaßnahmen für die Journalisten Luis Mamami und Andrés Béjar Torreblanca sowie Garantien, dass sie ihrer Tätigkeit ungehindert nachgehen können.


Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch an:
Ab. Alberto Sanabria
Ministro del Interior
Ministerio del Interior
Plaza 30 de Agosto s/n
Urb. Córpac
San Isidro
Lima 27
PERU
Telefax: 00 51 -1- 224 24 05

Schicken Sie eine Kopie Ihres Schreibens an:
Kanzlei der Botschaft der Republik Peru
S. E. Herrn Oscar Alfredo Novoa Peña
Mohrenstraße 4244
10117 Berlin

Telefax: (030) 20 64 10 51
E-Mail:

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Gemeinsame Standards für Medienfreiheit

In Brüssel wird der European Media Freedom Act (EMFA) bereits als "Beginn einer neuen Ära" zelebriert. Ziel der Verordnung ist es, die Unabhängigkeit und Vielfalt journalistischer Medien in der EU in vielfacher Hinsicht zu stärken. Doch wie er von den Mitgliedsstaaten  - vor allem dort, wo etwa die Pressefreiheit gefährdet ist wie Ungarn und der Slowakei - umgesetzt wird, zeigt sich erst im kommenden Sommer.
mehr »

Rundfunkreform mit vielen Fragezeichen

Bis zuletzt hatten die öffentlich-rechtlichen Anstalten auf ein Ende der Blockade einer Beitragserhöhung durch die Ministerpräsidenten der Länder gehofft. Die Verweigerungshaltung der Politik ließ ihnen am Ende keine Wahl: Am 19. November kündigten ARD und ZDF eine Klage beim Bundesverfassungsgericht an, um ihren Anspruch auf die von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) errechnete Empfehlung einer Beitragserhöhung um 58 Cent auf 18,94 Euro monatlich durchzusetzen.
mehr »

Eine Stimme für afghanische Mädchen

Die iranische Filmemacherin Sarvnaz Alambeigi begleitet in ihrem Dokumentarfilm „Maydegol“ über viele Jahre eine junge Muay-Thai-Boxerin aus Afghanistan, die im Iran unter schwierigen Umständen für ein selbstbestimmtes Leben kämpft. Im Interview erzählt Alambeigi, welche Rolle das Kopftuch für den Film spielt, was sie von der jungen Generation gelernt hat und warum der Film endet, bevor Maydegol endlich gelingt, was sie sich wünscht.
mehr »

Klimaprotest erreicht Abendprogramm

Am 20. August 2018, setzte sich die damals 15jährige Greta Thunberg mit dem Schild “Skolstrejk för Klimatet“ vor das Parlament in Stockholm. Das war die Geburtsstunde von Fridays for Future (FFF) – einer Bewegung, die nach ersten Medienberichten international schnell anwuchs. Drei Jahre zuvor hatte sich die Staatengemeinschaft auf der Pariser Klimakonferenz (COP 21) völkerrechtlich verbindlich darauf geeinigt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.
mehr »