Protest gegen Verletzungen der Pressefreiheit in der Türkei

Scharfen Protest gegen aktuelle Verletzungen der Pressefreiheit in der Türkei hat Frank Werneke, für Medienpolitik zuständiges Bundesvorstandsmitglied von ver.di, angemeldet. Er erklärte am 23.3. in Stuttgart zu dem Verbot der türkischen Tageszeitung „Yeni Evrensel“ und zur Verhaftung des Journalisten und ver.di-Mitglieds Azad Baris: „Wenn die Türkei in die Europäische Union will, muss sie auch Mindeststandards der Pressefreiheit garantieren.“ Werneke forderte die sofortige Freilassung des Journalisten und die sofortige Aufhebung des Zeitungsverbots.

Der in Hamburg lebende Journalist Azad Baris war am 19. März 2001 im Auftrag des Fernsehsenders „Arte“ nach Diyarbakir gereist, um die kurdischen Neujahrsfeiern (Newroz) zu besuchen. Am Donnerstag (22.3.) wurde er ohne Angabe von Gründen verhaftet. Die türkische Polizei hat eine viertägige Besuchssperre verhängt. Am Abend des 23. März wurde Azad Baris freigelassen und konnte ausreisen.

Die Tageszeitung „Yeni Evrensel“ wurde am Mittwoch mit einem siebentägigen Erscheinungsverbot belegt wegen eines Artikels über den Journalisten Metin Göktepe, der 1996 von Polizisten zu Tode geprügelt worden war.

Ver.di-Vorstandsmitglied Frank Werneke: „Ver.di wird sich stets einschalten, wenn irgendwo die Pressefreiheit mit Füßen getreten wird.“

Weitere aktuelle Beiträge

Drei Fragen zum Streik der SZ

In den beiden Wochen vor der zehnten Tarifrunde mit dem Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) am 18. Juli erhöht die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) mit den Redakteur*innen in den Zeitungsredaktionen bundesweit den Streikdruck. Besonders im Süden der Republik kommt es zu mehrtägigen, spürbaren Streiks. Auch bei der Süddeutschen Zeitung (SZ) wird seit gestern wieder gestreikt. Wir sprachen mit Ertunç Eren, ver.di-Fachsekretär Medien, Bezirk im München.
mehr »

Der Clickbait mit den miesen Botschaften

„Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler“, nach diesem Motto bewertete einst Helmut Thoma, der kürzlich verstorbene ehemalige RTL-Chef, den Erfolg von Programmformaten. Dieses für private Sender typische Prinzip findet inzwischen seine Fortsetzung in immer mehr digitalen Nachrichtenportalen. Das untermauert eine Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung (MPIB) in Berlin nach der Auswertung von 40 Millionen Schlagzeilen.
mehr »

Halbzeit bei der UEFA Frauen-EM

UEFA-Women’s Euro 2025 heißt das Turnier nach dem Willen des Europäischen Fußballverbands. Bei den Männern wird auf die geschlechtsspezifische Eingrenzung verzichtet. Möglichweise ein Relikt aus den Zeiten, als das Kicken selbstverständlich eine maskuline Sportart war, vermeintlich ungeeignet für die „zarte Weiblichkeit“. 
mehr »

Dokumentarfilme: Näher an der Wahrheit

Das bekannte Archiv–Storytelling in Dokumentationen befindet sich im Wandel. Und das ist auch notwendig: Weg von stereotypen Erzählmustern, hin zu ganzheitlichen Betrachtungen. Bislang unbekanntes Archivmaterial  spielt darin eine wesentliche Rolle. Beispiele dafür gab es  auf der Sunny Side of the Doc im französischen La Rochelle zu sehen, wo die internationale Doku-Branche zusammenkam.
mehr »