Pulitzer Preis für iranischen Fotografen

Übergabe der Auszeichnung nach 26 Jahren in New York

Im letzten Dezember wurde durch das Wall Street Journal die Identität eines Fotografen aufgedeckt, dessen erschütterndes Foto Ende der 70er Jahre weltweit Beachtung gefunden hatte. Jahangir Razmi (58) war am 27. August 1979 Augen­zeuge der Hinrichtung von elf Kurden in der iranischen Stadt Sanandaj.

Eines von seinen 70 Fotos wurde in der Teheraner Tageszeitung „Ettelaat“ (Information) ano­nym gedruckt. Der Fotojournalist hielt sich aus Angst vor einer Bestrafung durch Islamische Revolutionäre verborgen. Das Foto fand damals in der Weltpresse ein starkes Echo, galt es doch als Beweis für die Willkür des iranischen Regimes.
Im Jahre 1980 bekam der unbekannte Fotograf für sein Bilddokument den Pulitzer Preis. „Als wir den Pulitzer Preis zum ersten Mal in unserer Geschichte anonym vergaben, hatten wir gehofft, dass der Name des Fotografen auftauchen würde,“ sagte Sig Gissler, Sprecher des Pulitzer Preises. Ein Journalist ­des Wall Street Journal fand den Urheber des Fotos und berichtete darüber im Dezember. Jahangir Razmi wird am 21. Mai an der Columbia Universität in New York seinen Pulitzer Preis em­pfangen.

Beh 

Mehr im Internet: www.pulitzer.org

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Fußball-EM: Eine Halbzeitbilanz

Spätestens seit dem Gruppensieg der deutschen Nationalelf wechselte die Stimmung im Lande von Skepsis zu Optimismus. Ausgedrückt in Zahlen: Vor dem Start des Turniers trauten gerade mal sieben Prozent der Mannschaft den Titelgewinn zu, nach drei Partien stieg dieser Wert auf 36 Prozent. Entsprechend wuchs auch das Interesse an den TV-Übertragungen.
mehr »

Schutz vor zu viel Stress im Job

Immer weiter, immer schneller, immer innovativer – um im digitalen Wandel mithalten zu können, müssen einzelne Journalist*innen wie auch ganze Medienhäuser sich scheinbar ständig neu erfinden, die Belastungsgrenzen höher setzen, die Effizienz steigern. Der zunehmende Anteil und auch Erfolg von KI-basierten Produkten und Angeboten ist dabei nur das letzte Glied in der Kette einer noch nicht abgeschlossenen Transformation, deren Ausgang vollkommen unklar ist.
mehr »

Für eine Handvoll Dollar

Jahrzehntelang konnten sich Produktionsfirmen auf die Bereitschaft der Filmschaffenden zur Selbstausbeutung verlassen. Doch der Glanz ist verblasst. Die Arbeitsbedingungen am Set sind mit dem Wunsch vieler Menschen nach einer gesunden Work-Life-Balance nicht vereinbar. Nachwuchsmangel ist die Folge. Unternehmen wollen dieses Problem nun mit Hilfe verschiedener Initiativen lösen.
mehr »

Tarifverhandlungen für Zeitungsjournalist*innen

Bereits Ende Mai haben die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di und dem Zeitungsverlegerverband BDZV begonnen. Darin kommen neben Gehalts- und Honorarforderungen erstmals auch Regelungen zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Sprache.
mehr »