Schottland bekommt eigenen BBC Channel

Das BBC-Scotland-Bürogebäude in Glasgow
Bild: Pixabay

Im schottischen Glasgow startet am Sonntag um 19 Uhr der neue Kanal BBC Scotland mit einem Programm, das komplett in Schottland entsteht. „Wir wissen, dass schottische Zuschauer das BBC-Fernsehen lieben, aber wir wissen auch, dass sie erwarten, ihr Leben und das moderne Schottland darin stärker wiederzufinden“, sagte BBC-Generaldirektor Tony Hall anlässlich der Bekanntgabe der Pläne für den neuen TV-Kanal im Februar 2017.

Dem vorangegangen waren lange Diskussionen um die Qualität und Bandbreite des schottischen BBC-Programms. So war gerade einmal etwas mehr als die Hälfte der schottischen Rundfunkgebührenzahlungen auch in Schottland ausgegeben worden. Der neue Kanal verfügt nun über ein jährliches Programmbudget von 32 Millionen Pfund und wird die schottischen Programme ersetzen, die bisher auf BBC Two Scotland liefen.

Das Nachrichten-Flaggschiff von BBC Scotland, „The Nine“, wird im Zentrum des Programms stehen und über regionale, nationale sowie internationale News aus schottischer Perspektive berichten. Gesendet wird täglich von 19 Uhr bis Mitternacht. Im Programm stehen ausschließlich schottische Produktionen über schottische Lebensrealitäten. So etwa die preisgekrönte Sitcom „Still Game“, deren neunte Staffel zuerst auf BBC Scotland und erst im Anschluss daran im Rest des Vereinten Königreichs ausgestrahlt wird. Oder der für BBC Scotland beauftragte Film „The Grey Area“, der die Geschichte von drei jungen Männern erzählt, die dem Kreislauf aus Gewalt und Drogen in Edinburgh entkommen wollen und dessen Darsteller*innen weitestgehend unter ehemaligen Drogenabhängigen der Stadt gecastet wurden.

Mit Informationen von Udo Seiwert-Fauti

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Quartalsbericht liegt vor

Einen detaillierten Blick auf das Mediengeschehen gibt der neue Quartalsbericht. Er speist sich aus den Auswertung von Internetseiten, Zeitungen, Fachzeitschriften, Informationsdiensten, Verbands- und Unternehmenspublikationen. Im Frühjahr nun hat das Internet erstmals das Fernsehen als wichtigste Quelle für „News“ abgelöst. Die gedruckten Auflagen der Pressemedien gehen weiter zurück, die Digitalumsätze legen zu. Fest steht außerdem, Zeitungen erhalten keine Zustellförderung. 
mehr »

Tarifverhandlungen: Unfaire Forderungen

Für die zweite Tarifverhandlungsrunde mit der dju in ver.di hatte der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) ein Angebot zu Tariferhöhungen angekündigt. Doch der Verband legte am 25. Juli in Frankfurt am Main keine konkreten Zahlen vor. Die Tarifverhandlungen hatten am 27. Mai begonnen. Die dju in ver.di fordert zwölf Prozent mehr für Gehälter und Honorare. Damit soll der eingetretene Reallohnverlust ausgeglichen werden.
mehr »

Recherchen für die Demokratie

Die Uhr tickt – politisch und ökologisch. „Der Ton wird rauer, die Angriffe intensiver“, so NDR-Intendant Joachim Knuth im Begrüßungsgespräch mit Daniel Drepper, dem Vorsitzenden der Journalist*innenvereinigung Netzwerk Recherche (NR), die ihre Jahreskonferenz unter das Motto stellte: „Now is the time. Recherchen für die Demokratie“. Etwa 900 Teilnehmende trafen sich beim NDR Fernsehen in Hamburg zu Austausch und Debatte über die Rolle der Medien in Zeiten des politischen Rechtsrucks und der Klimakrise. 
mehr »

Renaissance einer Redaktion in Guatemala

Am 15. Mai 2023 stellte Guatemalas investigative Tageszeitung „elPeriódico“ ihr Erscheinen ein. Rund ein Jahr später sind die Köpfe hinter dem linken Leitmedium mit dem Online-Portal „eP Investiga“ wieder da. Die beiden Buchstaben eP erinnern an den alten Titel des Blattes, das sich dem Kampf gegen die Korruption verschrieben hatte. Offiziell gibt es keine Verbindung zur Familie Zamora und dem nach wie vor in Haft sitzenden Zeitungsgründer José Rubén Zamora. Allerdings tritt das investigative Portal für sein journalistisches Credo ein. 
mehr »