Straffreiheit für Kolumnisten gefordert

Seit dem 7. Februar stehen fünf Kolum­nisten der türkischen Tageszeitungen Radikal und Milliyet vor Gericht.

Den Journalisten Ismet Berkan, Murat Belge, Erol Katircioglu, Haluk Sahin und Hasan Cemal drohen bis zu zehn Jahren Haft, weil sie ein Gerichtsurteil zur Armenienfrage kritisiert hatten. Reporter ohne Grenzen fordert ihren Freispruch. Den fünf Journalisten wird Beleidigung staatlicher Institutionen vorgeworfen und sie werden der Beeinflussung des Verfahrens bezichtigt. „Dieser Prozess ist beschämend und eines demokratischen Staates unwürdig. Die Türkei sollte Journalisten nicht mit Gefängnis bestrafen, lediglich weil sie in ihren Publikationen eine juris­tische Entscheidung kommentiert haben“, so ROG. Die nächste Anhörung wurde für den 11. April festgesetzt.

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Streiks bei der britischen BBC

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Brasilien will Pressefreiheit verbessern

Brasilien nimmt im Länder-Ranking der Pressefreiheit von „Reporter ohne Grenzen“ Platz 110 von 180 ein. Hetze, Desinformation und Gewalt prägen das Klima gegenüber Journalist*innen. Mit der Wahl von Luiz Inácio Lula da Silva hat sich zumindest das mediale Klima in Brasilien wieder etwas entspannt, so der Journalist und Direktor von „Repórter Brasil“ Leonardo Sakamoto. Die Nichtregierungsorganisation mit einem Arbeitsschwerpunkt in Bereich Arbeits- und Menschenrechte begrüßt erste Maßnahmen der Regierung zum Schutz von Berichterstatter*innen.
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