Angesichts des Informationsüberflusses in der heutigen Medienwelt müssten die Öffentlich-Rechtlichen verstärkt vermitteln und orientieren, stellte Staatsministerin für Kultur und Medien Monika Grütters anlässlich des von ihr vorgelegten Medien- und Kommunikationsberichts der Bundesregierung 2018 fest. Außerdem sollen weitere Konzepte zur Förderung der Medienkompetenz entwickelt sowie gegen strafbare Inhalte im Netz effektiver vorgegangen werden.
Die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und seiner Medienangebote ist der dritte Schwerpunkt des gestern vom Bundeskabinett beschlossenen Berichts, dem aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zugrunde liegen. So habe der Umfang der Informationsangebote, also etwa Nachrichten- und Magazinsendungen sowie Reportagen und Dokumentationen, bei etwa 40 Prozent der täglichen Sendezeit gelegen. In den sechs privaten Programmen seien das im Jahr 2017 lediglich zwischen 10 und 20 Prozent gewesen.
Außerdem soll laut dem Bericht die Medienkompetenz als Mittel gegen Hassreden, Cyber-Mobbing und Desinformation in den sozialen Netzwerken stärker gefördert werden. Grütters: „Wir müssen bereits bei den jüngeren Menschen das Bewusstsein für eine selbstbestimmte und selbstbewusste Nutzung der vielen Informationsangebote schärfen.“ Die Staatsministerin sprach sich auch dafür aus, soziale Netzwerke und Plattformen stärker in die Verantwortung zu nehmen. Zudem sorge die Bundesregierung dafür, dass das wettbewerbsrechtliche Umfeld stimmt. Damit soll der Zugang der Bürgerinnen und Bürgerinnen zu öffentlicher Kommunikation als Voraussetzung für eine freie Meinungsbildung gesichert werden.
Grundlage des politischen Teils des aktuellen Medienberichts ist ein vom Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg (HBI) erstelltes Gutachten zur Entwicklung der Medien in Deutschland. Zudem fließen in den aktuellen Bericht erstmals Erkenntnisse aus den vielfältigen Forschungsaktivitäten der Landesmedienanstalten im Berichtszeitraum ein.