RBB: Freie Mitarbeiter nehmen aus Protest Urlaub

Aus Protest gegen verschlechterte Arbeitsbedingungen bei gleichen Honoraren, gegen Kürzungen bei der Beschäftigung und gegen die Schließung des Programms Radiomultikulti hat die Freienvertretung beim Sender RBB zu einem kollektiven Urlaubstag aufgerufen. Am 2. Oktober brauchen die freien MitarbeiterInnen keine besonders gute Begründung, um nicht zu arbeiten. Sie müssen sich Urlaubstage nicht genehmigen lassen und ein „freier Tag“ darf laut Intendantinnenanweisung auch kein Anlass sein, künftig Aufträge zu versagen. „Nehmt Urlaub, sperrt den Tag, habt andere Aufträge …! Warum? Der RBB schließt multikulti und spart über 3 Millionen Euro jährlich auf Kosten der Freien. 28 feste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden umgesetzt und verdrängen ungewollt Freie in allen Bereichen: Redaktion, Moderation, Assistenz und Technik“, heißt es im Aufruf von rbbpro. „Viele Freie bei multikulti sitzen bald ganz vor der Tür und einige sind in ihrer Existenz bedroht. Die anderen multikulti-Freien, verspricht der RBB, kommen schon unter und verdrängen dann wieder Freie. Das heißt: weniger Tage und weniger Aufträge für alle. Beendigungen und Reduzierungen nicht ausgeschlossen.“ Es geht also alle Freien an, denn der Auftragskuchen kann nicht unendlich in immer kleinere Stücke zerteilt werden!

Zum Aufruf.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Freie unter Honorar-Druck

Die prekären Arbeitsverhältnisse im Journalismus sind schon lange bekannt. Besonders trifft es aber freie Journalist*innen, deren Honorare sogar noch weiter sinken. Das hat auch Auswirkungen auf die Art des journalistischen Arbeitens.
mehr »

Anti-SLAPP-Gesetz ungenügend

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di kritisiert das von der Bundesregierung beschlossene Anti-SLAPP-Gesetz. Es beschränke den Schutz vor Einschüchterungsklagen nur auf grenzüberschreitende Fälle. Damit bleibe ein Großteil der realen Bedrohungslagen für Journalist*innen in Deutschland unberücksichtigt.
mehr »

Inhalte brauchen Moderation

Theresa Lehmann ist Tiktok-Expertin bei der Amadeu Antonio Stiftung. Sie leitete das Modellprojekt pre:bunk, das zum Ziel hatte, Jugendliche mit Videoformaten zu Desinformation auf TikTok zu sensibilisieren. Mit M sprach sie über Regulierung, Verbote und Gefahren von Social Media.
mehr »

Die Newsfluencer kommen

In Deutschland vertraut eine Mehrheit der Menschen beim Nachrichtenkonsum in der digitalen Welt noch immer mehrheitlich auf klassische Medien. Das ist eine Erkenntnis aus einer im Oktober 2025 veröffentlichten Studie des Reuters Institute. Die britische Denkfabrik wollte herausbekommen, wie Menschen sich im Netz informieren. Dafür sind Personen in 24 Ländern befragt worden.
mehr »