Der Sprecher der Freienvertretung beim RBB (rbbpro) Jürgen Schäfer arbeitet seit Mitte März wieder, allerdings nicht wie bisher in der Nachrichtenredaktion von radio eins, sondern in der Videotext- und Online-Redaktion. Jan Schäfer bedankte sich bei allen Kolleginnen und Kollegen für die Solidarität und Unterstützung in der langwierigen Auseinandersetzung um seine Weiterbeschäftigung.
Im Falle Jan Lerch gibt es offenbar kein Einlenken. Nach Aussagen von Jan Lerch sollen Fernsehdirektro Heim und Chefredakteurin Lidschreiber „gleich zu Beginn“ des erneuten Gesprächs festgestellt haben, dass das Vertrauensverhältnis nicht mehr Vorhanden sei. Herr Heim habe ihm mitgeteilt: „Er wolle nun Klarheit in der Sache, der rbb werde mich nicht mehr beschäftigen. Er wolle müsse das nicht begründen. Es ging weder um die juristischen Verfahren noch um mein künftiges Verhalten. Es ging nur um die Mitteilung meines Rauswurfs“. Aus der Chefetage hingegen verlautete, dass man erst „im Ergebnis des Gesprächs“ zu dieser Einsicht gelangt sei.
Die Freienvertretung rbbpro sieht in dem Verhalten des Senders „einen unglaublichen Affront“ gegen die Arbeitnehmervertretungen und alle im RBB, die im Dezember Jans Weiterbeschäftigung gefordert und „die gehofft hatten, in Gesprächen etwas für den Betriebsfrieden zu erreichen“. Die Geschäftsleitung habe damit auch die Bemühungen des Runden Tisches zunichte gemacht, so der ver.di Senderverband. Bei einer Vollversammlung am 6. April kündigten daher die Arbeitnehmer die Mitarbeit vorerst auf. In einem Brief an die Arbeitgeberseite erklärten rbbpro, die Gewerkschaften und der Redakteursausschuss, dass sie derzeit keine Möglichkeit sähen, beim „Dialog im RBB“ weiter mitzumachen. ver.di-Vertreter Eduard Hartmann: „Dialog ist nur möglich, wenn beide Seiten ihn wollen und eine vertrauensvolle Atmosphäre besteht. Dies ist jedoch aufgrund des Vorgehens gegen Jan Lerch nicht der Fall.“