Stellenstreichungen im ZDF gehen an die Substanz

„400 weniger sind zu viel!“ mit diesem Slogan haben ZDF-Mitarbeiterinnen und ZDF-Mitarbeiter Ende Januar 2013 in Mainz gegen den Abbau von über 400 Stellen protestiert. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) hat dem ZDF allein im Personalbereich Einsparungen von 75 Millionen Euro vorgeschrieben. Das entspricht 400 Vollzeitkräften. Da die Reduzierungen aber auch viele Teilzeitbeschäftigte treffen, ist die Zahl der betroffenen Kolleginnen und Kollegen noch weitaus größer.


Unter den Kürzungen leiden vor allem die Freien. In vielen Fällen nimmt das bereits existenzielle Ausmaße an, prekäre Beschäftigungsverhältnisse entstehen. Das ZDF verliert diejenigen, die gebraucht werden. Die Folge: Sendeformate werden eingestellt, Beiträge können nicht mehr selbst produziert, sondern müssen eingekauft werden. Damit steigt die Abhängigkeit vom Markt und ein Know-how- und Kompetenzverlust folgt. Der Personalabbau belastet auch die, die bleiben. Die Arbeitsverdichtung wächst. Das führt zu Überlastung und Demotivation.
Zu dieser Aktion haben ver.di und der DJV gemeinsam aufgerufen, es war gleichzeitig der Auftakt für den Personalratswahlkampf, zu dem die beiden mit einer Liste und dem Motto antreten: „Wir wollen gemeinsam fairändern!“

UR

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Cooler Content für Europäer*innen

Das europäische Content-Creator-Netzwerk ENTR erstellt seit Mai 2021 journalistischen Content zu länderübergreifenden Themen, die junge Menschen in Europa bewegen. Ihr Ziel ist es digital und analog eine offene, authentische und konstruktive Debatte über das gegenwärtige und zukünftige Leben in Europa anzuregen. Verschiedene Multimedia-Inhalte wurden zunächst täglich in sechs, inzwischen sogar in neun europäischen Sprachen erstellt. Ein Projekt, das vor der Europawahl besonders relevant ist.
mehr »

Der Osten braucht einen starken MDR

Ausgerechnet im Osten Deutschlands soll beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk massiv gespart werden. Nach Ankündigung des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) sollen in den kommenden vier Jahren mindestens 160 Millionen Euro vom Sender eingespart werden. Die Kürzungen stellen eine Gefahr für die Sicherheit von Arbeitsplätzen und die Demokratie in den betreffenden Bundesländern dar.
mehr »

KI-Film über düstere deutsche Zukunft

Das dreiminütiges Science-Fiction-Video „Oma, was war nochmal dieses Deutschland?“ hat ein enormes Medienecho ausgelöst. Darin zeigt der Produzent und Podcaster Andreas Loff eine Dystopie aus dem Jahr 2060: eine fiktive rechtsextreme Partei mit dem Namen „Die Blauen“ hat in Deutschland die Macht übernommen und das Land nach massenhaften Abschiebungen vollkommen ruiniert. Eine alte Frau, gesprochen von Anna Thalbach, erzählt ihrer Enkelin an einer fernen Küste, wie es einst mit ihrer deutschen Heimat abwärts ging. Wir sprachen mit dem Macher Andreas Loff über den Film und den Einsatz der KI.
mehr »

Feminismus trifft Klassenkampf im Film

Das Internationale Frauenfilmfest (IFFF) wirft einen sehr außergewöhnlichen Blick auf die Arbeitswelt von Frauen im Film. Damit kommt es beim Publikum gut an und liegt voll im Trend. Denn es geht um Frauensolidarität, Antirassismus, Antisexismus und Klassenkampf. Bei der 41. Ausgabe des Festivals vom 16. bis 21. April in Köln gab es volle Kinosäle. Der Schwerpunkt der von Frauen produzierten Filme aus aller Welt lag in diesem Jahr auf dem Horrorgenre.
mehr »