Die Beschäftigten des Donaukuriers in Ingolstadt gaben am 3. April mit einem ersten Warnstreik ein deutliches Signal gegen den Austritt ihres Hauses aus der Tarifgemeinschaft. Zuvor hatten sie bereits mit persönlich unterzeichneten Briefen an die Verlagsleitung gegen den Wechsel in die OT-Mitgliedschaft (OT – ohne Tarifbindung) im Zeitungsverlegerverband im März 2007 und den Austritt aus dem Bundesverband Druck und Medien zum 31. Dezember 2007 protestiert. Erfolglos! „Leistungsorientierte“ Bezahlung will die Geschäftsführung anstelle der Tarifbindung setzen.
Zu den Tarifen zurück
Der Betriebsrat befragte die Belegschaft, ob über das von der Geschäftsführung vorgeschlagene Prämienmodell weiter verhandelt werden solle oder die Tarife wieder gelten sollten. „Ich möchte in den Tarif zurück“, antworteten rund 97% der 125 Beschäftigten, die sich an der Umfrage beteiligten. Mitte Januar 2008 wurde dann auf einer gemeinsamen Mitgliederversammlung von ver.di und dem Bayerischem Journalisten-Verband eine gemeinsame betriebliche Tarifkommission gewählt. Die Geschäftsführung wurde zu Firmentarifverhandlungen aufgefordert, wofür sich nochmals die Mehrheit der Belegschaft mit 139 persönlichen Unterschriften aussprach. Keine Reaktion aus der Chefetage. So kam es zum einstündigen Warnstreik. Auf den Transparenten war unter anderem zu lesen: „Tarifsicherheit – keine Leiharbeit!“. Diese Losung bezieht sich darauf, dass ein Bruder des Gesellschafters Georg Schäff im Jahr 2004 eine Leiharbeitsfirma mit dem Namen „DK Personal GmbH“ gegründet hat und beim Donaukurier seitdem alle Neueinstellungen über diese Leiharbeitsfirma getätigt werden. Das soll auch anders werden. Immerhin erschien im Donaukurier eine Kurzmeldung über den Warnstreik. Der Online-Redakteur, der den Artikel ins Netz stellte, erhielt dafür allerdings eine Abmahnung.
Protest- und Solidaritätserklärungen an die Geschäftsführung:
Fax 0841/96 66–606,
E-Mail: wolfgang.lichtenegger@donaukurier.de
oder an:
sabine.pustet@verdi.de, Fax: 089/59977–7089