Die Axel Springer AG wird neuer Mehrheitseigner der ProSiebenSat.1-Gruppe. Sie stockt ihre Beteiligung von derzeit rund 12 Prozent auf 100 Prozent der stimmberechtigten Stammaktien und auf 25 Prozent der nicht stimmberechtigten Vorzugsaktien auf. Der Erwerb der Anteile von der Investorengruppe um Medienmilliardär Heim Saban für 2,5 Milliarden Euro steht unter dem Vorbehalt der kartell- und medienaufsichtsrechtlichen Freigabe.
Angesichts dieser Übernahme fordert ver.di Regelungen der Konzentrationskontrolle für die gesamte Medienwirtschaft. „Kartellrecht und Rundfunkstaatsvertrag reichen nicht aus, um konzentrierte Meinungsmacht zu begrenzen“, kritisierte ver.di-Vize Frank Werneke. Cross-mediale Strategien großer Konzerne würden zu einer wechselseitigen Verstärkung von Meinungsmacht in Print- und AV-Medien führen. Sie böten das „ideale Umfeld für Agenda-Setting und wettbewerbsbegrenzende Vermarktungsstrategien“, die für die Verbraucher undurchschaubar blieben.