Mehrere hundert Amazon-Beschäftigte aus Deutschland, Polen, Italien und Spanien haben gestern vor dem Axel-Springer-Verlag gegen die Verleihung des diesjährigen Axel-Springer-Awards an Amazon-Chef Jeff Bezos demonstriert. Mit dem Award ehrt das Medienhaus „herausragende Persönlichkeiten, die außergewöhnlich innovativ sind, neue Märkte schaffen und Märkte verändern, Kultur formen und sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stellen“, heißt es bei Springer. In den Ohren der Amazonier klingen diese Worte wie Hohn. Sie kämpfen seit Jahren für einen Tarifvertrag und bessere Arbeitsbedingungen.
In der gesperrten Axel-Springer-Straße, die die kurze Seite des Verlagshauses begrenzt, haben sich die deutschen Amazon-Beschäftigen formiert. Sie grölen, pfeifen, empfangen lautstark den nur etwas kleineren Demonstrationszug aus Amazon-Beschäftigten aus Polen, Spanien, Italien und aus Unterstützer/innen verschiedener linker Gruppierungen. Auch Cornelia Gesang bläst durchdringend in ihre flache Pfeife. Mit rund 100 Kolleg/innen ist sie heute vom Amazon-Standort im hessischen Bad Hersfeld gekommen. Sechs Stunden sind sie unterwegs gewesen. Aber das war nötig: „Es kann nicht sein, dass der reichste Mann der Welt eine Auszeichnung bekommt, aber seine Beschäftigten keinen Tarifvertrag.“ Seit fünf Jahren fordern die Amazon-Beschäftigten einen, im April 2013, vor fünf Jahren, haben sie dafür zum ersten Mal gestreikt. „Und dann sagt er auch noch im Internet, dass er überhaupt nicht weiß, wohin mit seinem ganzen Geld!“
Man hört die @_verdi -Trillerpfeifen bis zur Fotowand #amazon #bezos #verdi pic.twitter.com/BsziJRUpLE
— medienmagazin (@medienmagazin) 24. April 2018
Zum vollständigen Artikel von Petra Welzel auf verdi.de
ver.di TV: Video vom Protest gegen Amazon
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