ARD stellt Weichen für ein neues Programm

Oliver Köhr (ARD-Chefredakteur), Christine Strobl (ARD-Programmdirektorin), Tom Buhrow (ARD-Vorsitzender) und Florian Hager (Channel Manager ARD Mediathek) stellten den "Umbau"-Plan der ARD vor Foto: ARD/WDR/Laurence Chaperon/Herby Sachs

Die ARD geht in die Offensive und beginnt Anfang des nächsten Jahres mit dem digitalen Umbau ihres Programms. Im Fokus stehen das Erste und die ARD Mediathek, beide sollen künftig mit einem attraktiven Angebot für Jung und Alt aufwarten. Mehr Dokumentationen, eine neue Wissensendung, neue vertiefenden Gesprächsformate, mehr Reportagen und mehr Comedy. Dazu kommen eigenproduzierte und internationale fiktionalen Serien-Highlights – mindestens 25 im Jahr.

Das umfangreiche Reformprojekt von ARD-Programmdirektorin Christine Strobl, ARD-Chefredakteur Oliver Köhr und Florian Hager, Channel Manager ARD Mediathek, wurde am 15. Oktober 2021 von den Intendantinnen und Intendanten nach vorheriger Beratung mit den ARD-Gremienvorsitzenden einstimmig verabschiedet. Danach sollen in der Mediathek künftig „regelmäßig eigene Programmhighlights“ angeboten werden – zielgruppenspezifisch und divers. Spannende Dokumentationen, besondere Filme und attraktive Serien stünden dabei im Mittelpunkt, heißt es in der Information der ARD.

Beim Genre Comedy werden mehr Shows, exklusiv mehr Angebote in der Mediathek sowie eine neue Comedy-Sendung am Freitag um 21:45 Uhr ausgestrahlt.

Der Montagabend soll vorrangig dem Genre Information dienen. Bereits 20:15 Uhr sind Dokus aus nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen vorgesehen. Ein neues Wissensformat wird für 22:50 Uhr und die ARD Mediathek entwickelt. Sandra Maischberger lädt am Dienstag und Mittwoch Gäste aus unterschiedlichen Lebensbereichen zu einem neuen, vertiefenden Gesprächsformat ein.

Unter dem Label „ARD investigativ“ sollen einmal im Monat spannende Dokumentationen in der ARD Mediathek angeboten werden. Sie entstehen in den ARD Kompetenzzentren für Qualitätsjournalismus, den Redaktionen der politischen Magazine „Fakt“, „Kontraste“, „Monitor“, „Panorama“, „Report Mainz“ und „Report München“. Sie sollen den von diesen Magazinredaktionen durchgehend bespielten Sendeplatz am Dienstag und Donnerstag im Ersten komplettieren.

Die Berichterstattung aus der Hauptstadt und dem Ausland werde am Sonntagabend auf über 80 Minuten ausgeweitet und bildet einen neuen journalistischen Schwerpunkt im Ersten. Nach der „Tagesschau“ wird der „Bericht aus Berlin“ um 18:00 Uhr auf 30 Minuten verlängert. Die Themen aus dem Ausland werden direkt anschließend im „Weltspiegel“ auf einem neuen Sendeplatz um 18:30 Uhr vertieft, die Sendezeit wird dazu auf 45 Minuten verlängert.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

DGB Bayern will einen starken ÖRR

Der DGB Bayern und seine Mitgliedsgewerkschaften haben im Rahmen eines Austauschs mit der Intendantin des Bayerischen Rundfunks, Katja Wildermuth, die Bedeutung eines starken öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ÖRR) in Bayern betont. Angesichts wachsender Kritik an den Strukturen und der Berichterstattung des ÖRR erkennt der DGB Bayern die Notwendigkeit umfassender Reformen, warnt aber vor Kürzungen beim Rundfunkbeitrag.
mehr »

Sorge um Pressefreiheit in Osteuropa

„Journalistinnen und Journalisten stehen In vielen Ländern Osteuropas unter enormem Druck von Regierungen. Von Pressefreiheit kann angesichts von Repressalien wie Klagen, Bedrohungen und Inhaftierungen keine Rede mehr sein. Dabei machen die Journalist*innen einfach nur eins – ihre Arbeit“, betont Tina Groll, Bundesvorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di, anlässlich der Verleihung der Free Media Awards 2024 für Medienschaffende in Osteuropa heute norwegischen Nobel-Institut in Oslo.
mehr »

Brandenburg bleibt ausreichend informiert

Am 22. September wählen die Bürger*innen Brandenburgs für fünf Jahre den neuen Landtag. Rund 2,1 Millionen Wahlberechtigte sind zwischen der Uckermark im Norden und der Lausitz im Süden zur Wahl aufgerufen. Regionale politische Information beziehen die Bürger*innen aus einem schrumpfenden Zeitungsangebot, der öffentlich-rechtlichen Zweiländeranstalt Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) sowie einem guten Dutzend kleiner privater TV-Sender.
mehr »

Filmtipp: Die Fotografin

Kate Winslet spielt Lee Miller, die bekannteste Kriegsfotografin der 1940er Jahre, als hochenergetische Künstlerin. Die 1907 geborene Lee Miller kam auf Umwegen zur Pressefotografie. Zunächst absolvierte sie eine komplette Karriere als Model. Der Surrealist Man Ray entdeckte sie für die Bildende Kunst. Bei ihm wechselte sie immer öfter auf die andere Seite der Kamera. Bereits ihr Vater hatte sie in der Funktionsweise verschiedener Apparate unterrichtet. Sie veröffentlichte bald erste eigene Arbeiten und gründete ein eigenes Studio.
mehr »