Am 30. September 2013 erscheint die letzte Ausgabe der ältesten noch in Hamburg erscheinenden Tageszeitung. Die Schließung der Harburger Anzeigen und Nachrichten (HAN) hat der Verlag den 32 Festangestellten, darunter elf Journalistinnen und Journalisten, Ende Mai mitgeteilt. Betroffen sind außerdem elf Pauschalisten und weitere Freie.
Am Anfang der seit dem 5. Oktober 1844 erscheinenden Traditionszeitung standen die Anzeigen (die Nachrichten kamen erst 1860 in den Zeitungstitel). Am Ende musste das „eingebrochene Anzeigengeschäft“ als Begründung für die Einstellung herhalten. Die Gesellschafter – unter ihnen der seit 1989 dominante Springer-Konzern und später Madsack – führen außerdem die „massiven Auflagenrückgänge“ an.
Wurden vor zehn Jahren noch mehr als 21.000 Exemplare der HAN im Süden Hamburgs und im angrenzenden Landkreis Harburg verkauft, sollen es aktuell nur noch 12.610 gewesen sein – ein Minus von über 40 Prozent. Gestärkt werden dürfte durch die Einstellung der in Harburg „Lühmannsche“ genannten Tageszeitung Springers Marktführer. Das Hamburger Abendblatt hat eine tägliche Regionalbeilage für das gleiche Gebiet.
„Notwendige Personalmaßnahmen sollen sozialverträglich umgesetzt werden“, erklärte ein Sprecher des Axel Springer Verlages. Den größten Jobabbau (damals über 230 Beschäftigte) gab es gleich nach Einstieg des Konzerns. 1990 machte er die Druckerei Lühmanndruck dicht.