Nachdem die Bundesregierung im Rahmen ihres Corona-Hilfspakets „Neustart“ bereits einen Fonds von 50 Millionen zur Absicherung von Filmproduktionen aufgelegt hatte, hat nun auch Nordrhein-Westfalen die Bereitstellung von 10 Millionen Euro angekündigt. Damit könnten auch kleinere und mittlere Produktionsunternehmen die Dreharbeiten wiederaufnehmen. Sie haben bisher wegen einer fehlenden Ausfallversicherung vor einer Rückkehr zum Normalbetrieb zurückgeschreckt.
Die Produzentenallianz begrüßt die Ankündigung der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei vom Montag und hofft nun auf Nachahmer unter den anderen Bundesländern. Bisher habe nur Bayern bereits sehr frühzeitig zunächst 5 Millionen Euro zugesichert. Da der Ausfallfonds der Bundesregierung lediglich bei Kinofilmproduktionen und hochwertigen Serien greife, sei es wichtig, dass über zusätzliche Fonds der Länder auch Fernseh- und Auftragsproduktionen der öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunkanstalten abgesichert würden. Besonders erfreulich sei zudem, so Alexander Thies, Vorsitzender der Produzentenallianz, dass das Land NRW dafür werbe, „den durch den Bund angekündigten Ausfallfonds für Kinofilme und High-End-Serien unter Beteiligung der Bundesländer auf Fernsehproduktionen zu erweitern“.
Für viele besonders mittlere und kleinere Produktionsunternehmen stellen solche staatlichen Ausfallfonds aktuell die einzige Chance dar, den normalen Drehbetrieb wieder aufzunehmen, ohne sich dafür in eine möglicherweise existenzgefährdende Situation zu begeben. Denn: Gegen einen pandemie-bedingten Drehstopp kann man sich derzeit nicht versichern. Wer trotz Einhaltung des Hygienekonzepts infektionsbedingt abbrechen muss, bleibt auf den Ausfallkosten sitzen. Hinzu kommt, dass Banken oder sonstige Investoren nur Geld geben, wenn die Produktion versichert ist. Ein Teufelskreis, den Bund- und Länder-Fonds durchbrechen helfen sollen – so die Hoffnung der Branche.