Darmstädter Echo verkauft

Die Verlagsgruppe Rhein-Main (VRM) mit Sitz in Mainz übernimmt die südhessische Tageszeitung „Darmstädter Echo“ mit ihren regionalen Ausgaben. Aus ver.di-Sicht keine Überraschung.

Erst im Dezember 2014 hatte die Echo-Gruppe rund 180 Beschäftigten gekündigt und dies mit Sanierungserfordernissen begründet. „Schon damals gingen viele davon aus, dass die Sanierung einzig und allein dem Zweck dient, das Darmstädter Echo attraktiv für einen Käufer zu machen“, sagt Manfred Moos vom ver.di-Fachbereich Medien. Kaum jemand habe aber damit gerechnet, dass es nur wenige Wochen bis zum Verkauf dauern wird. Jedoch betreiben die Echo-Gruppe und die VRM schon seit 2010 gemeinsam ein Druckzentrum in Rüsselsheim. Seinerzeit verloren bereits 130 Kolleginnen und Kollegen aus der Darmstädter Echo-Druckerei ihre Arbeitsplätze. Die Zeitungen der Echo-Gruppe sollten wie bisher weiter erscheinen. „Wir erwarten vom neuen Eigentümer, dass nunmehr ein langfristig tragfähiges Konzept für die Echo-Zeitungen vorgelegt wird und es nicht zu weiteren Arbeitsplatzverlusten kommt“, fordert Manfred Moos von ver.di Hessen. Die VRM müsse auch sicherstellen, dass die publizistische Vielfalt in Südhessen erhalten bleibe. Die gelte insbesondere für den Raum Rüsselsheim, wo sowohl das Echo („Rüsselsheimer Echo“) als auch die VRM („Main-Spitze“) Lokalzeitungen herausgeben.

Die VRM wird mit dem Kauf des Darmstädter Echos zu einem der wichtigsten Akteure auf dem hessischen Zeitungsmarkt. Neben der in Mainz erscheinenden Mainzer Allgemeinen gibt die VRM auch die beiden Wiesbadener Tageszeitungen „Wiesbadener Kurier“ und „Wiesbadener Tagblatt“ und in Rüsselsheim die „Main-Spitze“ heraus. 2014 hatte die VRM bereits vollständig den Verlag des „Gießener Anzeigers“ übernommen. Zum Gießener Anzeiger wiederum gehören unter anderem Zeitungen wie der „Usinger Anzeiger“, der „Lauterbacher Anzeiger“, der „Kreis-Anzeiger“ (Wetterau), die „Oberhessische Zeitung und das Gelnhäuser Tageblatt.

https://medien-kunst-industrie-hessen.verdi.de/

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Wie berichten über Katastrophen?

Medien müssen immer häufiger über Krisen unterschiedlicher Art berichten. Für die gesellschaftliche Resilienz ist es wichtig, dass dies empathisch, sachgerecht und konstruktiv geschieht. Die Studie "Berichten über Leid und Katastrophen" der Otto-Brenner-Stiftung gibt Anregungen, wie das gelingen kann. Die Ahrtalflut 2021 ist hierfür ein Lehrstück.  
mehr »

DGB Bayern will einen starken ÖRR

Der DGB Bayern und seine Mitgliedsgewerkschaften haben im Rahmen eines Austauschs mit der Intendantin des Bayerischen Rundfunks, Katja Wildermuth, die Bedeutung eines starken öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ÖRR) in Bayern betont. Angesichts wachsender Kritik an den Strukturen und der Berichterstattung des ÖRR erkennt der DGB Bayern die Notwendigkeit umfassender Reformen, warnt aber vor Kürzungen beim Rundfunkbeitrag.
mehr »

Sorge um Pressefreiheit in Osteuropa

„Journalistinnen und Journalisten stehen In vielen Ländern Osteuropas unter enormem Druck von Regierungen. Von Pressefreiheit kann angesichts von Repressalien wie Klagen, Bedrohungen und Inhaftierungen keine Rede mehr sein. Dabei machen die Journalist*innen einfach nur eins – ihre Arbeit“, betont Tina Groll, Bundesvorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di, anlässlich der Verleihung der Free Media Awards 2024 für Medienschaffende in Osteuropa heute norwegischen Nobel-Institut in Oslo.
mehr »

Brandenburg bleibt ausreichend informiert

Am 22. September wählen die Bürger*innen Brandenburgs für fünf Jahre den neuen Landtag. Rund 2,1 Millionen Wahlberechtigte sind zwischen der Uckermark im Norden und der Lausitz im Süden zur Wahl aufgerufen. Regionale politische Information beziehen die Bürger*innen aus einem schrumpfenden Zeitungsangebot, der öffentlich-rechtlichen Zweiländeranstalt Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) sowie einem guten Dutzend kleiner privater TV-Sender.
mehr »