Entlassungen bei Funke in Hamburg   

Firmensitz der Funkegruppe in Essen. Foto: Udo Milbret

Die Funke-Mediengruppe will drei Viertel der Mitarbeiter in der Zentralen Programmredaktion in Hamburg entlassen. Die Produktion sollen externe Dienstleister übernehmen. Die wenigen Übriggebliebenen sollen sich um die zugelieferten Inhalte kümmern. Der zweite Teil der Redaktion in Ismaning bei München sei von den Sparmaßnahmen nicht betroffen, heißt es. An beiden Standorten zusammen arbeiteten DWDL zufolge zuletzt in den Redaktionen 38 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. ver.di fordert, die Arbeitsplätze zu erhalten. „Sollte Funke seinen Plan umsetzen, würde Hamburg als  d e r  deutsche Zeitschriften-Standort weiter geschwächt“, warnt ver.di-Gewerkschaftssekretär Lars Stubbe. ver.di hat seinen Mitgliedern Rechtschutz zugesagt.

Der Schritt sei nötig, um „auch mittelfristig wettbewerbsfähig zu bleiben“, rechtfertigt ein Funke-Sprecher kurz und knapp gegenüber dem Medienmagazin DWDL den Arbeitsplatzabbau. Geplant ist demnach keine Auslagerung en bloc an einen Anbieter, man wolle stattdessen mit verschiedenen Dienstleistern zusammenarbeiten, mit denen es teils schon eine jahrelange Partnerschaft gebe, wie etwa media-press.tv, aber auch neue Dienstleister einsetzen.

In der Hamburger Funke Programmzeitschriften GmbH werden die Programm-Hefte produziert, die die Funke Mediengruppe 2013 vom damaligen Axel Springer Verlag gekauft hatte. Des weiteren werden die „Hörzu“ und „TV Digital“, aber auch „Gong“ und „Bild+Funk“ sowie Titel wie „nur TV, „TV Sudoku“, „TV für mich“ oder „TV Direkt“ herausgegeben. Und seit Burda im vergangenen Jahr die komplette Redaktion der „TV Spielfilm“ vor die Tür gesetzt hat, liefert Funkes zentrale Programmredaktion auch hierfür die Inhalte zu.

 

 

 

 

Weitere aktuelle Beiträge

Türkei: Regierung schaltet TV-Sender ab

In der Türkei ist einer der populärsten regierungskritischen TV-Sender für zehn Tage abgeschaltet worden. Gegen Sözcü TV sei eine Strafe wegen wiederholten „Verstößen gegen Sendevorschriften“ verhängt worden, schrieb der Chef der Rundfunkbehörde (Rtük), Ebubekir Sahin, auf der Plattform X. Der Sender kritisiert das Vorgehen als Zensur.
mehr »

Für ein digitales Ökosystem

Markus Beckedahl, Journalist und Gründer des Online-Portals www.netzpolitik.org, erkennt  im System des öffentlich-rechtlichen Rundfunk den Ort, wo alternative digitale Infrastrukturen gut entwickelt werden können.
mehr »

Rechte Influencerinnen im Netz

Rechtextremismus und rechte Parolen verbinden viele Menschen automatisch mit testosterongesteuerten weißen Männern. Diese Zielgruppe füttert AfD-Politiker Maximilian Krah mit simplen Parolen wie: „Echte Männer sind rechts.“ Das kommt an bei Menschen, die im Laufe der Zeit irgendwann beim „Gestern“ stecken geblieben sind. Inzwischen verfangen solche rechten Klischees auch bei Frauen. Vor allem im Internet.
mehr »

KI macht Druck auf Suchmaschinen

Die Künstliche Intelligenz frisst den Traffic: Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) meldet massive Einbrüche bei der Suchmaschinen-Nutzung aufgrund von Chatbots bei Google oder ChatGBT. Weil viele Nutzer*innen sich mit den Zusammenfassungen von KI zufrieden geben, klicken sie nicht mehr weiter zu den Websites, von denen die Informationen bezogen werden.
mehr »