Evangelische Verlage starten Kooperation

Zeitungen

Foto: pixabay

Drei evangelische Verlage haben eine umfassende Zusammenarbeit begonnen, um Kosten zu sparen und die journalistische Qualität ihrer Printpublizistik zu erhalten. Die insgesamt sechs Wochenzeitungen erscheinen am 10. Januar erstmals in einheitlichem Layout und mit einem gemeinsamen zehnseitigen Mantel, wie die Kooperationspartner in Bielefeld, Frankfurt am Main und Hamburg mitteilten. Zudem werden alle Titel in der gleichen Druckerei bei der Deister- und Weserzeitung in Hameln hergestellt. Zum Mantel steuert jeder Verlag drei Seiten bei, die verschiedenen Titelseiten bleiben erhalten.

Partner der Zeitungsallianz sind der Evangelische Presseverband für Westfalen und Lippe (Bielefeld) mit der Zeitung „Unsere Kirche“, das Medienhaus der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (Frankfurt) mit der „Evangelischen Sonntagszeitung“ und der Evangelische Presseverband Norddeutschland (Hamburg) mit drei Ausgaben der „Evangelischen Zeitung“ für Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie der „Mecklenburgischen & Pommerschen Kirchenzeitung“. Die Blätter erzielten nach Angaben der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) im dritten Quartal 2020 eine verkaufte Auflage von insgesamt gut 44.500 Exemplaren, die größte Zeitung „Unsere Kirche“ verkaufte gut 22.000 Exemplare.

„Mit dieser Kooperation ermöglichen wir es, die evangelische Printpublizistik auch mit reduziertem Ressourcen-Einsatz aufrechtzuerhalten, was für die Einzelverlage nicht möglich wäre“, sagte die Geschäftsführerin des evangelischen Medienhauses in Frankfurt, Birgit Arndt, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Sie verwies auf wachsenden Kostendruck durch abnehmende Kirchenfinanzen sowie sinkende Abo-Auflagen und Anzeigenumsätze. Allein durch den gemeinsamen Druck würden rund 60.000 Euro gespart. Mittelfristig seien Einsparungen bei Honoraren und durch die Nichtbesetzung freigewordener Stellen im Redaktionsbereich möglich.

Arndt hob die Bedeutung evangelischer Printpublizistik auch in digitalen Zeiten hervor. Die Kirchenzeitungen seien für viele eng verbundene Kirchenmitglieder sowie haupt- und ehrenamtlich Engagierte eine wichtige Stütze zur Information und Meinungsbildung, „aber auch als Inspirationsquelle für die eigene kirchliche Arbeit“. Die Kooperation solle angesichts dessen journalistische Qualität erhalten und Synergien ermöglichen.

Perspektivisch wollen die drei Partner ihre Zusammenarbeit auf weitere Bereiche wie Aboverwaltung und eine gemeinsame Web-Plattform erweitern, die bisherige Produkt-Vielfalt könnte „zu einer starken evangelischen Marke“ ausgebaut werden. Angestrebt wird auch, weitere evangelische Verlage für die gemeinsame Zeitungsproduktion zu gewinnen.

 

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Studienergebnisse: Worlds of Journalism

Was bedeutet es heute, Journalist*in zu sein? Welche Dynamiken und Entwicklungen lassen sich im Berufsfeld wahrnehmen? Was brauchen wir, um gute und professionelle Arbeit machen zu können? Zu diesen Fragen führt das Langzeitforschungsprojekt „Worlds of Journalism“ seit 2007 weltweit Befragungen durch. Von 2021 bis 2023 ging die Studie in die dritte Runde. Unterstützt von UNESCO und der International Federation of Journalists, fokussiert die aktuelle Umfrage auf den Themenkomplex Risiken und Ungewissheiten. Ein Blick in die Schweiz.
mehr »

Presseversorgung: Bestens versichert

Die Vertreterversammlung der Versicherten der Presseversorgung hat beschlossen, die aktuelle Gesamtverzinsung im kommenden Jahr beizubehalten. In 2025 erhalten Kunden für das Vorsorgekonzept Perspektive eine Gesamtverzinsung von 4,3 Prozent. Diese ergibt sich aus einer laufenden Verzinsung von 3,0 Prozent und einer Schlusszahlung von 1,3 Prozent. Beim Produktkonzept InvestFlex wird der sichere Teil ebenfalls mit 4,3 Prozent verzinst.
mehr »

Eine Stimme für afghanische Mädchen

Die iranische Filmemacherin Sarvnaz Alambeigi begleitet in ihrem Dokumentarfilm „Maydegol“ über viele Jahre eine junge Muay-Thai-Boxerin aus Afghanistan, die im Iran unter schwierigen Umständen für ein selbstbestimmtes Leben kämpft. Im Interview erzählt Alambeigi, welche Rolle das Kopftuch für den Film spielt, was sie von der jungen Generation gelernt hat und warum der Film endet, bevor Maydegol endlich gelingt, was sie sich wünscht.
mehr »

Klimaprotest erreicht Abendprogramm

Am 20. August 2018, setzte sich die damals 15jährige Greta Thunberg mit dem Schild “Skolstrejk för Klimatet“ vor das Parlament in Stockholm. Das war die Geburtsstunde von Fridays for Future (FFF) – einer Bewegung, die nach ersten Medienberichten international schnell anwuchs. Drei Jahre zuvor hatte sich die Staatengemeinschaft auf der Pariser Klimakonferenz (COP 21) völkerrechtlich verbindlich darauf geeinigt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.
mehr »