Kartellamt genehmigt Verkauf der Echo-Gruppe

Das Bundeskartellamt hat den Kauf der Darmstädter Echo Medien GmbH durch die Verlagsgruppe Rhein Main (VRM, Mainz) Anfang Juli positiv entschieden. Einen Monat zuvor wurde die Tageszeitung Rüsselsheimer Echo an die Mediengruppe der Frankfurter Societät verkauft.

Den Verkauf des Rüsselheimer Echos hatte das Bundeskartellamt zur Voraussetzung dafür gemacht, dass für die bereits am 2. Februar 2015 bekannt gegebene Übernahme der Echo Medien durch die VRM die kartellrechtlich erforderliche Zustimmung erteilt wird. Das Kartellamt hatte darauf bestanden, weil die VRM ebenfalls in Rüsselsheim bereits die Main-Spitze herausgibt, die mit dem Rüsselsheimer Echo im Wettbewerb steht.

Grundsätzlich sei es zwar positiv, dass ein potenter Käufer gefunden worden sei und damit der Wettbewerb und die publizistische Vielfalt in der Region erhalten blieben, bewertet Manfred Moos von ver.di Hessen den Verkauf. Die Gewerkschaft sei aber überhaupt nicht damit einverstanden, dass mit dem Übergang an einen neuen Eigentümer die Tarifbindung aufgegeben werden soll. Nach ver.di vorliegenden Informationen hat die tarifgebundene Frankfurter Societät, die unter anderem die Frankfurter Neue Presse herausgibt, für den Erwerb des Rüsselsheimer Echos eigens eine tariflose Tochtergesellschaft gegründet.

Die Verlagsgruppe Rhein Main erreicht mit ihren Tageszeitungen im Rhein-Main-Gebiet – darunter die Allgemeine Zeitung Mainz und der Wiesbadener Kurier – mit den Titeln der Zeitungsgruppe Zentralhessen (Gießener Anzeiger) und den südhessischen Zeitungsmarken der Echo Medien-Gruppe (Darmstädter Echo) künftig knapp eine Million Leserinnen und Leser. Darüber hinaus erreicht die VRM konzernweit fast 1,25 Millionen Unique User und zählt damit deutschlandweit zu den reichweitenstärksten regionalen Medienunternehmen.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

„Das Problem mit der Leidenschaft“

Lena Hipp ist Professorin für Soziologie an der Universität Potsdam und leitet die Forschungsgruppe „Arbeit und Fürsorge“ am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Mit M sprach sie über „Gute Arbeit“, Stressoren im Journalismus und weshalb die Trennung von Arbeit und Privatleben für Medienschaffende so wichtig ist.
mehr »

Fünfter Streik beim Bundesanzeiger

Mit rund 130 Millionen Euro Jahresumsatz und einer stattlichen Gewinnmarge von 18 bis 20 Millionen Euro ist der Bundesanzeiger Verlag die Cash Cow der DuMont Verlagsgruppe. Doch der Verlag verweigert Tarifverhandlungen. Dabei, so formuliert es Bundesanzeiger-Betriebsrat Gerhard Treinen, befindet sich ein großer Teil der rund 560 Beschäftigten und der bis zu 280 Leiharbeitenden in prekären Arbeitsverhältnissen. Daher hat ver.di jetzt zum fünften Mal in diesem Jahr zu einem Warnstreik aufgerufen. Rund 100 Streikende hatten sich dann auch vor dem DuMont Gebäude in Köln versammelt und verliehen ihrem Unmut hörbar Ausdruck als sie „Tarifvertrag jetzt“ skandierten. „Ich habe…
mehr »

Die Verantwortung der Redaktionen

Auf die mentale Gesundheit zu achten, ist keine individuelle Aufgabe. Auch Arbeitgeber*innen können und sollten etwas für psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter*innen tun. Wie funktioniert das in einer Branche, die so geprägt ist von Zeit und Leistungsdruck und belastenden Inhalten wie der Journalismus? Wir haben uns in zwei Redaktionen umgehört, die sich dazu Gedanken gemacht haben: das Magazin Neue Narrative und der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (SHZ).
mehr »

Gewalterfahrung im Lokaljournalismus

In Deutschland hat sich die Zahl der gewalttätigen Übergriffe auf Journalist*innen deutlich erhöht. Viele der Übergriffe finden am Rande von Demonstrationen statt. Der Thüringer Journalist Fabian Klaus recherchiert zu Rechtsextremismus und wird deshalb bedroht. Mit M sprach er über zunehmende Bedrohungslagen im Lokaljournalismus und die Unterstützung aus den Redaktionen.
mehr »