Beim Verlag Nürnberger Presse mit den „Nürnberger Nachrichten“ und der „Nürnberger Zeitung“ haben die zehn Mitarbeitenden des Redaktionsservice zum 30. November betriebsbedingten Kündigungen erhalten. Auch ein Solidaritätsschreiben der Redaktion habe daran nichts geändert, so Betriebsratschef Udo Erhart. Ein Teil der Arbeiten übernehme die Redaktion, ein anderer werde fremdvergeben.
Zu dem vom Verlag geplanten neuen Druckhaus fordert der Betriebsrat mehr Informationen. Bei dem sicherlich beträchtlichen Investitionsvolumen müssten dem Verlag schon mehr Details bekannt sein, glaubt Erhart. Die habe er noch nicht kommuniziert. Das neue Druckhaus soll 2026 in Betrieb gehen. Mit einer hochmodernen Druckmaschine werde dort sicherlich „deutlich Personal“ gespart. Sobald mehr Informationen vorlägen, wolle sich der Betriebsrat für eine markttaugliche Umschulung der nicht übernommenen Beschäftigten einsetzen, sagte Erhart.
Ein Sprecher des Hauses erklärte, das es bislang nur die Entscheidung für ein neues Druckhaus gebe. Zunächst waren drei Optionen geprüft worden: eine neue Maschine am jetzigen Standort in bester Innenstadtlage, Drucken bei Dienstleistern oder ein neues Druckhaus auf der grünen Wiese. Aus Verlagssicht sei das eine gute Entscheidung; weil es ein Bekenntnis zu Print sei. Man sei derzeit in der Vorplanung, Zahlen der Beschäftigten zu nennen sei unseriös. Der Sprecher geht nicht von einem umfänglichen Personalabbau aus, da in der Druckerei viele ältere Kolleg*innen beschäftigt seien. Zu den ersten betriebsbedingten Kündigungen sagte der Sprecher: Der Verlag könne sich in Zeiten der Digitalisierung Strukturen aus den 1990ern nicht mehr leisten. So seien IT-gestützte Prozesse eingeführt worden, andere Aufgaben an Dienstleister ausgelagert und wieder andere umverteilt worden.