Lausitzer Rundschau wechselt Eigentümer

Die Neue Pressegesellschaft (NPG) mit Sitz in Ulm will die in Cottbus erscheinende Lausitzer Rundschau übernehmen. Der Kauf soll über ihr Tochterunternehmen Märkisches Medienhaus erfolgen. Bisher gehört die Zeitung der Saarbrücker Mediengruppe. Dem RBB zufolge wurden die Beschäftigten gestern über das Vorhaben informiert. Das Unternehmen beschäftigt rund 300 fest angestellte Mitarbeiter. Über die Details des Verkaufs wurde noch Stillschweigen vereinbart. Er bedarf noch der Zustimmung der Unternehmens-Gremien und des Bundeskartellamtes.  

Mit dem geplanten Erwerb der Lausitzer Rundschau weitet die NPG ihre Aktivitäten in Brandenburg aus. Die NPG gibt über ihre Tochter Märkisches Medienhaus in Brandenburg bereits die Märkische Oderzeitung, den Oranienburger Generalanzeiger, den Ruppiner Anzeiger, die Gransee Zeitung, den Hennigsdorfer Generalanzeiger und Wochenblätter heraus. Beide Mediengruppen wollten sich zukünftig im Printbereich noch konsequenter auf ihre regionalen Schwerpunktmärkte konzentrieren, heißt es in einer Presseinformation.

„Die Lausitzer Rundschau ist ein starkes Medienunternehmen, das nah beim Leser ist. Das passt sehr gut zu uns“, sagte Thomas Brackvogel, Geschäftsführer der NPG. „In der strategischen Ausrichtung sehen wir viele Parallelen zur Neuen Pressegesellschaft und dem Märkischen Medienhaus. Auch wenn beide Häuser ihre redaktionelle Eigenständigkeit bewahren sollen, könnte hier eine starke Stimme für Brandenburg entstehen. Und allein schon durch die räumliche Nähe erwachsen zahlreiche Möglichkeiten, die Märkte – analog wie digital – noch intensiver zu bearbeiten.“

Für Dr. Joachim Meinhold, Vorsitzender der Geschäftsführung der Saarbrücker Mediengruppe, ist die  NPG „ein starker und verlässlicher Partner, der mit seinen vielfältigen Aktivitäten in Berlin und Brandenburg über eine sehr gute Basis zur Zukunftssicherung und Weiterentwicklung der Medienhäuser Lausitzer Rundschau und Märkische Oderzeitung verfügt.“

Clemens Braun, Geschäftsführer der Lausitzer Rundschau sieht in der Zusammenarbeit mit der Neuen Pressegesellschaft und dem Märkischen Medienhaus „ein starkes publizistisches Signal für die Region. Die Leserinnen und Leser können sich darauf verlassen, dass ihre Heimatzeitung Lausitzer Rundschau und alle digitalen und gedruckten Produkte des LR-Medienhauses weiterhin stets unabhängig, aktuell und bestmöglich über das Geschehen im Süden Brandenburgs und auch im Osten Sachsens informieren.“

Die Lausitzer Rundschau erscheint in Südbrandenburg und Nordsachsen und erreicht nach Verlagsangaben mit einer verkauften Auflage von rund 76 300 Exemplaren täglich 260 000 Leser. Bisher gehörte die Lausitzer Rundschau zur Saarbrücker Mediengruppe. Diese ist mehrheitlich Eigentum der Rheinischen Post Mediengruppe. Sie gibt die Tageszeitungen Saarbrücker Zeitung, Pfälzischer Merkur und Trierischer Volksfreund heraus. Die Neue Pressegesellschaft ist das Dach zahlreicher Medien im Süden und Osten Deutschlands, darunter etwa die Südwest Presse.

 

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Astrologie und Punkrock

Die Schwedin Liv Strömquist ist eine der einflussreichsten Comiczeichnerinnen. Die Graphic Novel „Der Ursprung der Welt“ über die Kulturgeschichte der Vulva gilt manchen als moderner feministischer Klassiker. Ihr neues Buch handelt von Astrologie: Strömquist macht sich darin ausgiebig über die Eigenheiten der Sternzeichen lustig. Im Interview mit M erzählt sie, wie sie zu diesem Thema gefunden hat, wie Punk, Underground-Comics und ihr Studium ihren Stil geprägt haben und welche Frage sie in Interviews heute nicht mehr hört.
mehr »

Filmtipp: „Erfundene Wahrheit“

Daniel Sagers Dokumentarfilm „Erfundene Wahrheit“ bringt den Fälscher-Skandal um den „Spiegel“-Reporter Claas Relotius in die Streamingdienste. "…Er trägt eine schusssichere Weste, automatisches Gewehr, Nachtsichtgerät, irgendwann drückt er ab…" – Claas Relotius, Deutschlands bekanntester Reporter, wusste, was in einer schönen Reportage nicht nur über Amerikaner nahe der mexikanischen Grenze stehen muss. 
mehr »

DW vor Stellenabbau – ver.di protestiert

Mit Empörung reagiert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) auf die am Abend des 17. März in einer Online-Betriebsversammlung verkündeten Entlassungen bei der Deutschen Welle: Bis zu 300 vorwiegend freie Mitarbeitende sollen demnach noch dieses Jahr ihren Job verlieren. Begründung: Die Intendanz befürchte eine Verschlechterung der Finanzsituation für das Jahr 2024.
mehr »

Bewährungsstrafe für Ex-Unterhaltungschef des MDR in Leipzig

Der frühere MDR-Unterhaltungschef Udo Foht ist im Leipziger Betrugsprozess zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und drei Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Das Landgericht Leipzig sprach ihn am 17. Februar wegen 13-fachen Betrugs und wegen Bestechlichkeit schuldig. Damit endete der im vergangenen September begonnene Prozess, bei dem ihm zunächst auch Untreue und Steuerhinterziehung vorgeworfen worden waren. Im Kern ging es um Geldschiebereien. Dabei sei ein Vermögensschaden von 314.000 Euro entstanden, stellte das Gericht fest.
mehr »