Mabb ruft zur #Datenspende auf

Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) hat in Kooperation mit AlgorithmWatch das Crowdsourcing-Projekt „#Datenspende: Google und die Bundestagswahl 2017“ gestartet. Für das Forschungsprojekt werden Internetnutzer_innen um Unterstützung gebeten. Ziel der Studie ist es unter anderem herauszufinden, wie stark die Google-Algorithmen Suchergebnisse personalisieren und damit die politische Meinungsbildung beeinflussen.

Darüber hinaus soll die Erhebung zeigen, welchen Themen Google rund um die Bundestagswahl welche Relevanz beimisst. Beteiligt an dem Projekt sind außerdem die Medienanstalten aus Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, aus Sachsen und aus dem Saarland. Im Rahmen einer Datenspende bitten die Initiatoren der Studie die Internetnutzer_innen und –nutzer um ihre Mithilfe. Um die Daten ihrer Google-Suchanfragen an das Forschungsprojekt zu „spenden“, werden Freiwillige gebeten, eine Erweiterung (Plug-in) für ihren Chrome– oder Firefox-Browser herunterzuladen und zu installieren.

Dieses Plug-in startet dann automatisch alle vier Stunden Suchanfragen an Google über den Browser der Teilnehmenden. Die Suchergebnisse werden an die Forscherinnen und Forscher gesendet. Gesucht wird dabei nach etwa 15 Namen von Parteien und Politiker_innen, zum Beispiel „SPD“, „Cem Özdemir“ oder „Angela Merkel“. Gespeichert werden lediglich die Identifikationsnummer des Plug-ins sowie der ungefähre Standort des Computers, nicht die IP-Adresse. Zugriff auf die Datensätze haben neben AlgorithmWatch nur die Forscher_innen der Universität Kaiserslautern unter der Leitung von AlgorithmWatch-Mitgründerin Katharina Anna Zweig.

Das Plug-in beendet seine Suchen automatisch am 30. September 2017. Wer nicht mehr an der Studie teilnehmen kann, kann es aber natürlich auch schon vorher in den Einstellungen seines Browsers deaktivieren oder deinstallieren.


Das Plugin ist unter https://datenspende.algorithmwatch.org abrufbar

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Die Newsfluencer kommen

In Deutschland vertraut eine Mehrheit der Menschen beim Nachrichtenkonsum in der digitalen Welt noch immer mehrheitlich auf klassische Medien. Das ist eine Erkenntnis aus einer im Oktober 2025 veröffentlichten Studie des Reuters Institute. Die britische Denkfabrik wollte herausbekommen, wie Menschen sich im Netz informieren. Dafür sind Personen in 24 Ländern befragt worden.
mehr »

Trumps digitaler Medienpranger

Donald Trump verfolgt mit seinen Attacken auf Medien und Journalist*innen drei Hauptziele: Ablenkung von eigenen Verfehlungen, Bindung seiner rechten Unterstützer*innen und Selbstbereicherung. Große Medienkonzerne unterstützen ihn, um eigene Profitinteressen zu fördern. Das Resultat ist eine Bedrohung von Pressefreiheit und Demokratie.
mehr »

Ein Plädoyer fürs Zuhören

Zuhören, Gehörtwerden, den Dialog auf Augenhöhe führen – das sind Schlagworte unserer Zeit, Leerformeln der politischen Rhetorik. Mit dem Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen sprachen wir über journalistisches Zuhören, BigTech und den Sofortismus der Sozialen Medien.
mehr »

Presse-Versorgung hält hohes Zinsniveau

Die Vertreter*innenversammlung der Versicherten der Presse-Versorgung hat beschlossen, die Gesamtverzinsung für das Jahr 2026 im dritten Jahr in Folge beizubehalten. Damit behauptet die Presse-Versorgung erneut ihre Spitzenposition im deutschen Lebensversicherungsmarkt.
mehr »