Printmedien weiter Umsatz verloren

Die Medienbranche zeichnete sich im vergangenen Jahr durch sehr unterschiedliche Entwicklungen aus, konstatiert Gert Hautsch in seinen aktuellen Branchenberichten. Der Buchhandelsumsatz ist im ersten Quartal 2017 um 4,5 Prozent geschrumpft, nachdem er 2016 leicht zugenommen hatte. Zeitungen und Zeitschriften haben 2016 erwartungsgemäß Umsatz verloren, deutlich stärker ist das Geschäft mit Film und Video eingebrochen, die Musikindustrie ist hingegen zum dritten Mal in Folge gewachsen.

Die aktienrechtlich verfassten Medienkonzerne (Bertelsmann, ProSiebenSat.1 und Axel Springer) zeigen sich mit dem Geschäftsjahr 2016 zufrieden. Bei Bertelsmann hängt der Erfolg aber weiterhin an der RTL-Gruppe. P7S1 ist vor allem durch Übernahmen stark gewachsen. Hier kommt – ebenso wie bei Springer – das Plus aus medienfernen Onlineplattformen zum Tragen. Ähnliches gilt für Burda. Die Funke-Gruppe hat Geschäftszahlen für 2015 veröffentlicht und weist darin Erlöse von 1,3 Milliarden Euro aus.

Zwischen Januar und März 2017 wurden 57 Übernahmen oder Beteiligungen bekannt, an denen deutsche Medienunternehmen als Käufer oder Verkäufer auftraten. Davon gingen allein 15 auf das Konto von Bertelsmann und Burda. Neben kleineren Deals gab es etliche bedeutende. Dazu zählen die Übernahme der österreichischen Fernsehgruppe ATV durch P7S1, die Fusion von HNA (Ippen) und „Gießener Allgemeiner“ oder die Übernahme der BBR Music Group in den USA durch Bertelsmann.

Die Quartalsberichte auf der Website der dju in ver.di

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Rechtsstaat lässt Journalist*innen im Stich

Mehr als siebeneinhalb Jahre nach dem schweren Angriff von Neonazis auf zwei Journalisten in Fretterode (Thüringen) im April 2018 beginnt zwei Tage vor Weihnachten am Montag, den 22. Dezember 2025 am Landgericht Mühlhausen das Revisionsverfahren gegen zwei Neonazis aus dem Umfeld von Thorsten Heise in Fretterode (Thüringen).
mehr »

Russland erklärt DW zur «unerwünschten Organisation»

Nach der gestern, am 14. Dezember 2025, bekanntgewordenen Hochstufung des deutschen Auslands-TV durch den russischen Staat von einer Auslandsagenten-Organisation zur unerwünschten Organisation fordert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) den wirksamen Schutz von durch Sanktionen betroffenen Journalistinnen und Journalisten.
mehr »

Freie unter Honorar-Druck

Die prekären Arbeitsverhältnisse im Journalismus sind schon lange bekannt. Besonders trifft es aber freie Journalist*innen, deren Honorare sogar noch weiter sinken. Das hat auch Auswirkungen auf die Art des journalistischen Arbeitens.
mehr »

Anti-SLAPP-Gesetz ungenügend

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di kritisiert das von der Bundesregierung beschlossene Anti-SLAPP-Gesetz. Es beschränke den Schutz vor Einschüchterungsklagen nur auf grenzüberschreitende Fälle. Damit bleibe ein Großteil der realen Bedrohungslagen für Journalist*innen in Deutschland unberücksichtigt.
mehr »