Verbandsklage gegen Springer

Der Deutsche Journalisten-Verband hat gemeinsam mit ver.di und der Fotografenvereinigung FreeLens beim Berliner Landgericht eine einstweilige Verfügung gegen den Axel Springer Verlag beantragt. Damit soll dem Verlag die Nutzung der neuen Honorarregelungen gegenüber freien Journalistinnen und Journalisten untersagt werden.

Die 16. Zivilkammer des Berliner Landgerichts wird am 17. April (nach Redaktionsschluss) über den Antrag verhandeln. „Mit dem Mittel der Verbandsklage gehen die drei Verbände einen neuen Weg zur Durchsetzung angemessener Honorarregelungen“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Bisher hätten die Verbände auf die Verhandlung angemessener Vergütungsregelungen gesetzt, die auch fortgesetzt werden. Der Axel Springer Verlag sei der Aufforderung allerdings nicht gefolgt, die Ergebnisse der Verhandlungen abzuwarten, sondern bestehe auf seinen einseitig festgelegten Honorarregelungen.
Die dju in ver.di hatte den Springer-Konzern nachdrücklich darauf hingewiesen, dass die erheblich verschlechterten neuen Allgemeinen Geschäftsbedingungen mit den geltenden Bestimmungen des Urhebervertragsrechts, den Honorierungsgrundsätzen im Tarifvertrag für arbeitnehmerähnliche Freie und den Honorarsätzen der Mittelstands­gemeinschaft Foto-Marketing (MFM) nicht zu vereinbaren seien. Unabhängig von der Verbandsklage haben zahlreiche freie Journalisten dem Verlag bereits ihren Widerspruch gegen die Bedingungen mitgeteilt.

Weitere aktuelle Beiträge

Social Media: Mehr Moderation gewünscht

Wer trägt die Verantwortung, um etwas gegen zunehmenden Hass in den sozialen Medien zu unternehmen? Die Plattformen? Die Politik? Die Nutzer*innen? Alle drei Gruppen jeweils zu einem Drittel. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie der Technischen Universität München (TUM) und der University of Oxford. Sie zeigt auch: der Großteil der Menschen in den zehn untersuchten Ländern wünscht sich mehr Moderation bei Inhalten.
mehr »

Faktenchecks und Alternativen

Hat Mark Zuckerberg, der Chef des Meta-Konzerns, einen Tabubruch begangen? Anfang Januar verkündet er das Ende der Faktenchecks in den USA für Facebook und Instagram. Beide Social-Media-Plattformen gehören zu Meta. Es stellt sich die Frage, ob nun auch das Ende der Faktenchecks in Europa und damit in Deutschland droht. Die Gesetzeslage liefert hier keine Eindeutigkeiten. Aber was könnte Facebook in diesem Zusammenhang von Wikipedia lernen?
mehr »

WDR: Risiken besser managen

Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) hat sein Risikomanagement breiter aufgestellt. Ausführlicher berücksichtigt würden nun auch Reputationsrisiken. Damit gemeint seien „Ereignisse oder Handlungen, die möglicherweise eintreten und das öffentliche Ansehen und die Glaubwürdigkeit eines Unternehmens negativ beeinflussen können“ - rechtliche, programmliche, technische oder sonstige Risiken. Dafür, dass solche Risiken entsprechend erfasst werden, hatte der WDR-Verwaltungsrat plädiert, der die Finanzen der Rundfunkanstalt kontrolliert.
mehr »

SZ-Streik macht sich bemerkbar

Mit Plakaten, Sirenen und deutlichen Forderungen läuteten 120 Redakteur*innen der Süddeutschen Zeitung am Dienstag den dritten Streiktag in München ein. Im Zentrum der Kritik: Ein Angebot der Arbeitgeber, das die inflationsbedingten Reallohnverluste kaum abfängt – und vor allem Berufseinsteiger*innen hart treffen würde.
mehr »