Das ist natürlich wacker vom dju-Journalistentag, von der iranischen Regierung die „sofortige Freilassung“ der beiden Bild am Sonntag-Journalisten zu fordern.
Haben die 240 Teilnehmer auch darüber gesprochen, wie die beiden auf die Idee kommen konnten, mit einem Touristenvisum einzureisen und sich so in große Gefahr zu begeben? Wer ihnen den Auftrag dazu gegeben hat? M zitiert „Reporter ohne Grenzen“: die beiden hätten die „restriktive Visa-Praxis für ausländische Journalisten im Iran“ umgehen wollen. Da machen es sich alle zu einfach. Für die genannte Zeitung und die beiden Reporter war doch klar, dass sie auf diese Weise sich, die verurteilte Frau und ihren Sohn, den sie interviewen wollten, extrem gefährden würden. Gegen die eingeschränkte Pressefreiheit im Iran kämpfen zwei Bild am Sonntag-Journalisten mit einem Touristen-Visum nicht wirkungsvoll an. Und das ist der eigentliche Skandal: dass Journalisten freiwillig oder im Auftrag mit einem Touristen-Visum ins Feuer gehen oder geschickt werden.