Künstlernamen wieder in Ausweisen

Die Bundesregierung will die Streichung von Ordens- und Künstlernamen aus Pässen und Personalausweisen wieder zurücknehmen. Noch in dieser Legislaturperiode soll dem Bundestag ein entsprechender Gesetzentwurf vorgelegt werden. Das wurde der FDP-Fraktion auf eine Kleine Anfrage zugesichert. Das neue Passgesetz, mit dem Künstler- und Ordensnamen im Ausweis abgeschafft wurden, war am 1. November 2007 in Kraft getreten.
Dagegen protestierten kirchliche Interessenvertreter und Organisationen wie ver.di (M 7/2010), die Künstler und Publizisten zu ihren Mitgliedern zählen. Sie wiesen darauf hin, dass Ordensnamen in Testamenten, bei Bankangelegenheiten, Versicherungen, Zeugnissen und anderen Dokumenten verwendet würden. Künstler schließen ihre Verträge oft unter ihrem entsprechenden Namen ab. Journalistinnen arbeiten nach der Heirat häufig unter ihrem Mädchennamen weiter, den Sie auch bei Akkreditierungen angeben, weil er offiziell im vorzulegenden Ausweis steht. Mitunter benutzen Journalisten den Künstlernamen auch um das Privatleben ein Stückweit aus der Öffentlichkeit herauszuhalten oder, weil das für ihre Recherche sicherer ist, zum Beispiel, wenn sie über Rechtsextremismus berichten.

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Jeden Tag drei neue Trump-Videos, zwei neue Musk-Gesten, ein neues Zuckerberg-T-Shirt: Die newsgetriebene Medienwelt wartet auf jedes Zucken im neuen autoritären Zirkus jenseits des Atlantiks. Ohne diesen zu relativieren zu wollen: Wer nimmt die Medienmilliardäre oder von Superreichen gepäppelten Portale diesseits des großen Wassers unter die Lupe?
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Türkei: Kurdische Journalisten in Gefahr

Nach Angaben der in Istanbul ansässigen Media and Law Studies Association (MLSA) standen zwischen dem 4. und 7. März mindestens 21 Journalisten vor türkischen Gerichten. Diese Zahl mag für deutsche Leser*innen schockierend sein, in der Türkei sind diese Ausmaße juristischer Verfolgung von Journalist*innen leider alltäglich. Unter dem Ein-Mann-Regime von Präsident Recep Tayyip Erdoğan sieht es mit der Meinungs- und Pressefreiheit im Land immer düsterer aus. Auch die jüngsten Daten der Journalistenvereinigung Dicle Fırat (DFG) zeigen deutlich, dass der Druck auf Journalisten wächst.
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RBB will Fehler analysieren

Der RBB räumte bereits schwerwiegende Fehler bei der Berichterstattung über den Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar ein. In einer internen Sondersitzung soll nun ein weiteres Vorgehen geklärt werden. Um den Aufklärungsprozess „konstruktiv zu begleiten“, habe der rbb-Programmausschuss für kommenden Montag eine Sondersitzung einberufen, so der Sender. Darin soll es offenbar um die Ergebnisse des Untersuchungsberichts der Beratungsfirma Deloitte gehen.
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Filmtipp: Dietrich Bonhoeffer

Das unter anderem mit August Diehl und Moritz Bleibtreu sehr gut besetzte Drama setzt einerseits ein Denkmal für den Widerstandskämpfer. Andererseits ist es umstritten, weil Dietrich Bonhoeffer im Zusammenhang mit dem Film durch rechtsnationale amerikanische Evangelikale instrumentalisiert wird. Zum US-Start waren die Nachfahren des im KZ hingerichteten deutschen Theologen entsetzt, wie sein Vermächtnis „von rechtsextremen Antidemokraten" und „religiösen Hetzern verfälscht und missbraucht" werde. Inhaltlich ist die Aufregung unbegründet. Trotzdem ist der Film nur mit Abstrichen sehenswert.
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