JuLit

Auf eine 35jährige Entwicklung blickt die vom Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V in München vierteljährlich herausgegebene Zeitschrift Jugendliteratur (JuLit) zurück. Entstanden ist das heute ca. 80 Seiten dicke Heft zu aktuellen Trends und Problemen der Kinder- und Jugendliteratur aus einer Lose-Blatt-Sammlung für Mitglieder mit Tagungs- und Vereinsinfos.

„Wir sehen uns allerdings längst als Fachzeitschrift“, betont Redaktionsleiterin Kristina Bernd. Nach dem „ersten richtigen Layout 1990“ machten mehrere gestalterische und inhaltliche Wandlungen das Heft zu einer profunden Zeitschrift für alle an Kinder-und Jugendliteratur Interessierten – in Stil und Schrift klar, mit möglichst einem Foto auf jeder Seite. Das Cover hat jedes Jahr eine changierende Farbe – 2009 wechselte es von Apfelgrün bis Dunkeltürkis. 2010 wird es Blau in Abstufungen sein.
Liebe und Sexualität, Jugendliteratur und Protest, Rolle der Frauen und Mädchen – auf Problembüchern lag das inhaltliche Augenmerk bis Mitte der 90er Jahre. „Dabei rezensieren wir die Bücher nicht, sondern reflektieren ihre Sichtweisen und verbinden sie mit gesellschaftlichen Fragen.“
Schwerpunktthemen werden im „Fokus“ in fünf bis sechs Beiträgen aus verschiedenen Blickwinkeln aufgegriffen. 2009 ging es um „Tod und Trauer in der Kinder- und Jugendliteratur“, „Arm dran? Dumm gelaufen? Über die Bildungschancen unserer Kinder“ und „Das unartige Kind. Ein literarischer Typus zwischen Aufruhr und Anpassung“. Im nächsten Jahr wird u.a. über die literarische Verarbeitung der Schule zu lesen sein. Ein Heft im Jahr ist traditionell dem Deutschen Jugendliteraturpreis gewidmet. Seit kurzem wird „Aus der Werkstatt“ über das Entstehen und den Umgang mit Literatur berichtet, werden Schriftstellerinnen und Illustratoren vorgestellt. Die neue Rubrik „Kontrovers“ will polarisieren. Der Vorstand des Arbeitskreises berät gemeinsam mit der Redaktion, welche Themen aufgenommen werden.
Wer für JuLit schreibt, hat meist selbst mit Kinder- und Jugendliteratur zu tun oder interessiert sich für ihre Verbreitung. Auch Journalisten arbeiten für das Blatt. „Honorare – wenn auch keine hohen – können wir zahlen“, sagt Kristina Bernd. Sie selbst hat Germanistik, Politik und Kunstgeschichte studiert und schreibt gern. Für den Verband arbeitet sie als deutsche Sprecherin im International Board of Books for Young People.
Als „relativ hoch für eine Fachzeitschrift“ schätzt Bernd die Auflage von 1.300 ein, nahezu alle Hefte seien im Abo an Multiplikatoren und Einrichtungen vergeben. Das Abo kann im Internet bestellt werden.

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