Arbeitskämpfe in den Kliniken im Fokus

An Tag 42 des Ultimatums trafen sich Hunderte Beschäftigte zu einer coronakonformen Kundgebung der Berliner Krankenhausbewegung im Fussballstadion des 1. FC Union Berlin. Foto: Christian von Polentz

In der vergangenen Woche gab es in der Hauptstadt mehrtägige Warnstreiks bei der Charité, Vivantes und ihren Tochterunternehmen. Die Krankenhausbeschäftigten fordern erträgliche Personalschlüssel und den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes für alle. Die Beschäftigten brauchen Solidarität aus der Bevölkerung und innerhalb der Gewerkschaft. Die ver.di-MedienGalerie in Berlin eröffnet jetzt zur Unterstützung des Arbeitskampfes eine Ausstellung.

Die Krankenhausbeschäftigten von Charité und den landeseigenen Vivantes-Krankenhäusern hatten ein 100-Tage-Ultimatum bis zum 20. August gestellt: Sie fordern erträgliche Personalschlüssel, einen Tarifvertrag zur Entlastung in den Kliniken und die Anwendung des Tarifvertrags öffentlicher Dienst auch in den Servicegesellschaften. Nun hat ver.di ihre Mitglieder an der Charité, bei Vivantes und in den Vivantes-Tochterunternehmen zur Urabstimmung über einen unbefristeten Streik aufgerufen – ein Arbeitskampf, der für die Qualität der Gesundheitsversorgung nicht nur in der Hauptstadt entscheidend sein dürfte.
„Bestimmt nicht weiter so – vom Kampf um ein menschliches Gesundheitswesen“ heißt die Ausstellung, die die ver.di-MedienGalerie zur Unterstützung der Aktiven und ihrer Forderungen zusammengestellt hat. Sie zeigt die aktuelle Auseinandersetzung auf 30 Fototafeln sowie dokumentiert die Geschichte der Kämpfe für Entlastung in Berlin und bundesweit.

Zwölf kurze Ausschnitte aus Interviews mit Beschäftigten über ihre Alltagserfahrungen im Gesundheitswesen werden zudem mit Fotos illustriert. Sie sind dem Buch „Markt zerfrisst Gesundheitswesen!“ von Klaus Dallmer entnommen. Der Autor wird zur Ausstellungseröffnung anwesend sein. Auch Kolleg*innen des Fachbereichs Gesundheit von ver.di Berlin-Brandenburg werden zur Vernissage am 2. September um 18 Uhr erwartet.

Die Ausstellung läuft dann bis zum 22. Oktober 2021 in der ver.di-MedienGalerie im Haus der Buchdrucker in Berlin-Tempelhof.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Wie ethisch kann KI berichten?

Ein ethischer Kompass ist angesichts zunehmender Desinformation immer wichtiger – für Journalist*innen, aber auch Mediennutzende. Positivbeispiele einer wertebewussten Berichterstattung wurden jüngst zum 20. Mal mit dem Medienethik Award, kurz META, ausgezeichnet. Eine Jury aus Studierenden der Stuttgarter Hochschule der Medien HdM vergab den Preis diesmal für zwei Beiträge zum Thema „Roboter“: Ein Radiostück zu Maschinen und Empathie und einen Fernsehfilm zu KI im Krieg.
mehr »

VR-Formate im Dokumentarfilm

Mit klassischen Dokumentationen ein junges Publikum zu erreichen, das ist nicht einfach. Mit welchen Ideen es aber dennoch gelingen kann, das stand auf der Sunny Side of the Doc in La Rochelle im Fokus. Beim internationalen Treffen der Dokumentarfilmbranche ging es diesmal auch um neue Erzählformen des Genres wie Virtual Reality (VR).
mehr »

Erneute Streiks bei NDR, WDR, BR, SWR 

Voraussichtlich bis Freitag werden Streiks in mehreren ARD-Sendern zu Programmänderungen, Ausfällen und einem deutlich veränderten Erscheinungsbild von Radio- und TV-Sendungen auch im Ersten Programm führen. Der Grund für den erneuten Streik bei den großen ARD-Rundfunkanstalten ist ein bereits im siebten Monat nach Ende des vorhergehenden Tarifabschlusses immer noch andauernder Tarifkonflikt.
mehr »

krassmedial: Diskurse gestalten

Besonders auf Social-Media-Plattformen wie TikTok und Telegram verbreiten sich rechtsextreme Narrative, die zur Polarisierung der Gesellschaft beitragen. Wie Journalist*innen dem entgegen wirken und antidemokratische Diskursräume zurückgewinnen können, diskutierten und erprobten etwa 70 Teilnehmende der diesjährigen #krassmedial-Sommerakademie von ver.di am Wochenende in Berlin-Wannsee.
mehr »