Aussperrung rechtswidrig

Nach der rechtswidrigen Aussperrung eines Gewerkschafters Ende vergangenen Jahres muss Volksstimme-Geschäftsführer Klaus Lange 1.000 Euro Strafe zahlen. Das ist nach einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft Magdeburg die Auflage dafür, dass die Behörde ihr Ermittlungsverfahren gegen Lange wegen Behinderung der Betriebsratsarbeit vorläufig einstellt.

Der DJV hatte Strafanzeige wegen Behinderung der Betriebsratsarbeit erstattet, nachdem dem sachsen-anhaltischen DJV-Landesvorsitzenden Uwe Gajowski im November 2012 die Teilnahme an einer Sitzung des Betriebsrates der zum Hamburger Bauer-Verlag gehörenden Magdeburger Volksstimme verwehrt worden war.
Gewerkschaftsvertreter und der letzte noch existierende Volksstimme-Betriebsrat zeigten sich mit der Entscheidung weitgehend zufrieden und forderten die Konzernspitze zu einem Kurswechsel auf. DJV-Landesvorsitzender Uwe Gajowski sagte: „Die Staatsanwaltschaft hat jetzt klargestellt, auch eine Zeitungsredaktion ist kein rechtsfreier Raum.“ Der gekündigte Vorsitzende des Betriebsrates, Winfried Borchert, erklärte: „Diese unrechtmäßige Aussperrung ist leider nur die Spitze des Eisberges an Rechtsverstößen durch die Geschäftsführung.“ Weitaus folgenschwerer seien die Ausschaltung einer demokratischen Arbeitnehmermitbestimmung in der Volksstimme und die Einkommenskürzungen der Journalisten. Unter solchen Bedingungen leide zwangsläufig die Qualität einer Zeitung. Michael Kopp, ver.di-Fachbereichsleiter Medien, forderte die Bauer-Konzernleitung in Hamburg auf, die Ausschaltung von Volksstimme-Betriebsräten rückgängig zu machen und endlich über einen Haustarifvertrag für alle Mitarbeiter zu verhandeln.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Sozialer entlassen – Sparen bei der DW

Der bei der Deutschen Welle (DW) geplante Personalabbau konnte bislang leider nicht verhindert werden. Am Abend des 31. Mai einigten sich die Personalräte und die Gesamtschwerbehindertenvertretung mit dem Arbeitgeber auf eine „Vereinbarung zur Berücksichtigung sozialer Aspekte im Rahmen der Einsparmaßnahmen für das Jahr 2024“. Damit ist zum ersten Mal eine einem Sozialplan ähnliche Vereinbarung für freie Mitarbeitende geschlossen worden. Dies war möglich geworden, nachdem durch die Novellierung des Bundespersonalvertretungsgesetzes die Personalräte nun auch für Freie zuständig sind.
mehr »

8,6 Prozent mehr für UCI-Beschäftigte  

Nach insgesamt fünf Verhandlungsrunden mit dem Kinokonzern UCI hat ver.di jetzt ein Tarifergebnis für die rund 600 Beschäftigten vereinbart. Demnach steigen die Löhne rückwirkend ab Januar 2023 in zwei Schritten um insgesamt 8,6 Prozent. „Mit dem Tarifergebnis ist es gelungen die hohe Inflation auszugleichen und einen Reallohnverlust abzuwenden", sagte ver.di-Verhandlungsführerin Martha Richards. Dazu hätten die Warnstreikaktionen an sieben Standorten beigetragen.
mehr »

Freie Fotografen bei der dpa streiken

Über 60 freie Fotografen und Videografen, die für die dpa arbeiten, streiken am 1. und 2. Mai bis 24 Uhr. Mit dem Warnstreik, zu dem ver.di und der DJV aufgerufen haben, fordern die Fotografen angemessene und faire Honorare für ihre weltweit genutzten journalistischen Inhalte. Die bislang gezahlten Stunden- bzw. Tagessätze entsprächen in keiner Weise den Anforderungen, heißt es unter fairehonorare.de. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 11. Mai statt. 
mehr »

Laute Protestaktion bei Thomson Reuters

Beschäftigte des Medienunternehmens Thomson Reuters Germany GmbH protestierten in Berlin, Frankfurt, München und Düsseldorf mit einer aktiven Mittagspause. Ihr Protest gibt in der aktuellen Tarifverhandlung ein Signal an die Geschäftsführung, die bisherigen Gehaltsangebote erheblich nachzubessern. Die Gewerkschaften ver.di und DJV fordern Gehaltserhöhungen in angemessener Höhe, die den Teuerungen des Jahres 2023 Rechnung tragen.
mehr »