Bildhonorare gehen in die Schlichtung

Entgegen einer ersten Erklärung ist der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) doch bereit, für die Festlegung der Bildhonorare im Rahmen der gemeinsamen Vergütungsregeln für freie Journalistinnen und Journalisten an Tageszeitungen in die vom Gesetz vorgesehene Schlichtungsstelle zu gehen.
Die Tabellen für Bildhonorare waren bei den am 1. Februar 2010 in Kraft getretenen Vergütungsregeln frei geblieben, weil eine Einigung nicht möglich war. Stattdessen gab es Empfehlungen zu angemessenen Bildhonoraren des BDZV einerseits und von dju und DJV andererseits sowie die Vereinbarung, über die Höhe der Bildhonorare 2011 erneut Verhandlungen aufzunehmen.
In der vierten Verhandlungsrunde am 29. September 2011 erklärte die Verlegerseite, dass höhere Bildhonorare als die bereits 2010 von ihrer Seite als „angemessen“ empfohlenen innerhalb des BDZV nicht durchsetzbar seien. Mit der Erklärung, dass der BDZV für die Schlichtung nicht „ermächtigt“ sei, wurden die Verhandlungen beendet.
Diesen Rechtsstandpunkt hält der Verlegerverband zwar aufrecht, erklärte aber am 30. November, dass er nunmehr durch die Vollmacht einzelner Verlage, die für rund zwei Drittel der Gesamtauflage stehen, zur Schlichtung „bevollmächtigt“ sei. Es wird also zur Schlichtung kommen. Gleichzeitig waren für 2012 bereits in den Vergütungsregeln Gespräche über deren Umsetzung und die Honorarhöhen (Text) vereinbart worden. Bei den Zeitschriften geht es demnächst ins neunte (!) Verhandlungsjahr. Nächster Termin (der 41.) ist am 28. Februar.

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Gemeinsame Standards für Medienfreiheit

In Brüssel wird der European Media Freedom Act (EMFA) bereits als "Beginn einer neuen Ära" zelebriert. Ziel der Verordnung ist es, die Unabhängigkeit und Vielfalt journalistischer Medien in der EU in vielfacher Hinsicht zu stärken. Doch wie er von den Mitgliedsstaaten  - vor allem dort, wo etwa die Pressefreiheit gefährdet ist wie Ungarn und der Slowakei - umgesetzt wird, zeigt sich erst im kommenden Sommer.
mehr »

Filmtipp: Die Saat des Heiligen Feigenbaums

Die Alten hüten die Asche, die Jungen schüren das Feuer. Konflikte zwischen den Generationen sind vermutlich so alt wie die Geschichte der Menschheit. Zumindest im Westen haben die im Rückblick als „68er-Bewegung“ zusammengefassten Proteste für tiefgreifende gesellschaftliche Umwälzungen gesorgt. Angesichts des Klimawandels könnte sich das Phänomen wiederholen. Mohammad Rasoulofs Familiendrama, deutscher „Oscar“-Kandidat, beschreibt anhand der Demonstrationen im Iran, wie sich die Alten wehren.
mehr »

Die Zukunft der Filmförderung

In der morgigen Plenarsitzung des Bundestages wird über die Zukunft der deutschen Filmwirtschaft entschieden, der vom Bundestagsausschuss für Kultur und Medien beschlossene Gesetzentwurf zum Filmfördergesetz (FFG) steht zur Abstimmung auf der Tagesordnung. ver.di begrüßt eine Reform der Filmförderung, denn in Zukunft müssen Filmproduktionen Tarif- und Urheber-Vergütungen verbindlich einhalten.
mehr »

Rundfunkreform mit vielen Fragezeichen

Bis zuletzt hatten die öffentlich-rechtlichen Anstalten auf ein Ende der Blockade einer Beitragserhöhung durch die Ministerpräsidenten der Länder gehofft. Die Verweigerungshaltung der Politik ließ ihnen am Ende keine Wahl: Am 19. November kündigten ARD und ZDF eine Klage beim Bundesverfassungsgericht an, um ihren Anspruch auf die von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) errechnete Empfehlung einer Beitragserhöhung um 58 Cent auf 18,94 Euro monatlich durchzusetzen.
mehr »