Filmschaffende: 12 Stunden sind mehr als genug

Für rund 25.000 Filmschaffende in Kino- und Fernsehfilmproduktionen haben ver.di und der Arbeitgeberverband Produzentenallianz am 23. November die Tarifverhandlungen aufgenommen. Das Forderungspaket der ver.di-FilmUnion beinhaltet unter anderem 6 Prozent mehr Geld bzw. eine Mindesterhöhung der Wochengagen um 50 Euro. Schwerpunkt der Verhandlungen seien die 12 Stunden Tageshöchstarbeitszeit, erklärte ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel. Filmschaffende arbeiteten meist nur wenige Wochen oder Monate für ein Filmprojekt. Dabei seien „Zeit- und Arbeitsdruck immens. Überlange Arbeitszeiten zehren an der Substanz, zwölf Stunden am Tag sind mehr als genug, zumal am Folgetag meist das gleiche Pensum ansteht“. Die Arbeitgeberseite legte kein Angebot vor. „Völlig aus der Welt“ sei die Forderung zur Tageshöchstarbeitszeit und zusammen mit Tariferhöhungen keineswegs verhandelbar, reagierte Dr. Christoph Palmer, Geschäftsführer der Produzentenallianz, ablehnend auf den ver.di-Vorschlag. Die Verhandlungen sollen im Januar 2018 in München fortgesetzt werden. An der Seite von ver.di verhandeln der Bundesverband Filmschnitt Editor (BFS), die Berufsvereinigung Filmton (bvft) und der Berufsverband Schauspiel (BFS).

Mehr Informationen

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Ein Plädoyer fürs Zuhören

Zuhören, Gehörtwerden, den Dialog auf Augenhöhe führen – das sind Schlagworte unserer Zeit, Leerformeln der politischen Rhetorik. Mit dem Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen sprachen wir über journalistisches Zuhören, BigTech und den Sofortismus der Sozialen Medien.
mehr »

Fakten, Fame und Follower

Im Netz dominiert mittlerweile der Content, den kommerzielle BigTech-Plattformen pushen. Er ist nicht mehr gebunden an eine „öffentliche Aufgabe“ von Journalismus, nämlich durch Information und Fakten zur Selbstverständigung der Gesellschaft beizutragen.
mehr »

Presse-Versorgung hält hohes Zinsniveau

Die Vertreter*innenversammlung der Versicherten der Presse-Versorgung hat beschlossen, die Gesamtverzinsung für das Jahr 2026 im dritten Jahr in Folge beizubehalten. Damit behauptet die Presse-Versorgung erneut ihre Spitzenposition im deutschen Lebensversicherungsmarkt.
mehr »

Digitale Mobilität als Machtfaktor

Smartphone, Social Media und Plattformen – wie werden Menschen durch mobile, vernetzte Medientechnologien sichtbar, und wer oder was bleibt unsichtbar? Welche Rolle spielen dabei Geschlechter- und Machtverhältnisse? Über diese Fragen diskutierten Medienforscher*innen  auf der Tagung „Bilder in Bewegung, mit Bildern bewegen: Gender, Macht und Mobilität“ in Tübingen.
mehr »