Die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die 25.000 Filmschaffenden in Kino- und Fernsehfilmproduktionen zwischen ver.di und dem Arbeitgeberverband Produzentenallianz ging am 25. Januar 2018 in München ohne Ergebnis zu Ende. Dennoch begrüßte ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel „mehr Verhandlungsbereitschaft“ bei den Produzenten. Im Mittelpunkt steht nach wie vor die Verkürzung der Arbeitszeit. Bis zum nächsten Verhandlungstermin am 23. März in Berlin soll zudem eine Arbeitsgruppe der Tarifparteien Vorschläge zur Einführung neuer Berufsgruppen in die Gagentabelle unterbreiten.
Die Verkürzung der Tagearbeitszeit für Filmschaffende sei von immenser Bedeutung. „12 Stunden am Tag sind genug und reichen für die Anforderungen von Filmdrehs aus“, erklärte Matthias von Fintel. „Zugleich wird ein Tarifabschluss nicht ohne deutliche Tarifsteigerungen für die immer nur wenige Wochen in einem Projekt beschäftigten Kolleginnen und Kollegen zu machen sein. Wenn nur kurze Vertragszeiten gelten und sehr intensive Kreativarbeit gefordert wird, dann muss sich das auch auszahlen.“
Die Produzentenallianz hatte lediglich eine Gehaltssteigerung in Höhe der aktuellen Inflationsrate, allerdings für eine Laufzeit von zwei Jahren, angeboten und bei den Arbeitszeiten grundsätzliche Verhandlungsbereitschaft unter Bedingungen angeboten. Dazu zählen, dass ver.di auf die Erhöhung der Zuschläge verzichte, das Angebot einer niedrigen Gagensteigerung akzeptiere sowie einer Regelung zustimme, bei Abschlussfilmen an Filmhochschulen den Gagentarifvertrag gar nicht gelten zu lassen.
Die ver.di FilmUnion fordert eine klare Begrenzung der Tageshöchstarbeitszeiten auf 12 Stunden und 6 Prozent mehr Geld bzw. eine Mindesterhöhung der Wochengagen um 50 Euro. Mit höheren Mehrarbeits-Zuschlägen und gegebenenfalls Zusatzurlaub soll zusätzlich auf kürzere Arbeitszeiten gedrängt werden. Außerdem will ver.di FilmUnion neue Berufe in den Gagen-Tarifvertrag aufnehmen und in nachgelagerten Redaktionsgesprächen den Tarifvertrag insgesamt erneuern. Ziel ist eine Verbesserung des Tarifschutzes.
An der Tarifverhandlung beteiligen sich an der Seite von ver.di der Bundesverband Filmschnitt Editor (BFS), die Berufsvereinigung Filmton (bvft) und der Berufsverband Schauspiel (BFFS).
Auftakt der Tarifverhandlungen im November2017